IHKs fordern zukunftsorientierte Landespolitik für Wirtschaftsstandort Thüringen

Im Vorfeld der Landtagswahlen 2019 haben die Thüringer Industrie- und Handelskammern ein Positionspapier erarbeitet. Darin wurden für 14 wirtschaftspolitische Handlungsfelder konkrete Forderungen formuliert, um mit den Politikern in den Dialog zu treten.

Die Vertreter der gewerblichen Wirtschaft bekräftigen damit das Angebot an die Entscheidungsträger des Landes zur konstruktiven Zusammenarbeit. In erster Linie wird von den Politikern Verlässlichkeit und Planbarkeit bei der Gestaltung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen erwartet.

Die Industrie- und Handelskammern (IHK) in Thüringen sind bereit, ihren Beitrag zu leisten, um zusammen mit den Politikverantwortlichen die Aufgaben der Zukunft zum Wohle der Wirtschaft und der hier lebenden Menschen erfolgreich zu bewältigen. Denn auch wenn sich der Freistaat Thüringen inzwischen sehr gut entwickelt hat, steht das Bundesland vor großen Herausforderungen, die in der kommenden Legislaturperiode angepackt werden müssen.

Dieter Bauhaus, Präsident der Industrie- und Handelskammer Erfurt nimmt dabei die Finanzen in den Blickpunkt. „Die in den letzten Jahren steigenden Einnahmen des Freistaats haben leider zu einem Rekordhaushaltsvolumen geführt. Aber nicht nur wegen der abflauenden Konjunktur, sondern vor allem auch vor dem Hintergrund des auslaufenden Solidarpaktes II sowie dem Rückgang der Mittel aus dem Europäischen Strukturfonds besteht nach wie vor die Notwendigkeit, den Landeshaushalt strukturell an die Rahmenbedingungen anzupassen. Die Thüringer IHKs fordern daher schon seit langem die Aufnahme einer Schuldenbremse in die Verfassung des Freistaats. Das Land muss zudem seine Aufgaben evaluieren, um Ausgaben einsparen zu können. Mit Blick auf die Unternehmen sollten daneben die Förderung des Wirtschaftswachstums und die Schaffung optimaler Standortbedingungen Schwerpunktaufgaben werden.“

Die Sicherung von Fachkräften ist inzwischen eine der wichtigsten Aufgaben und zugleich die größte Herausforderung für die Unternehmer. „Es wird immer schwieriger, geeignete Mitarbeiter zu finden. Daher greifen zahlreiche Betriebe auf die Möglichkeit der Akquise im Ausland zurück. Die Landespolitik sollte die IHK-Mitgliedsunternehmen bei der Integration von ausbildungs- und arbeitsfähigen Personen mit Migrationshintergrund in die regionale Wirtschaft unterstützen. Das gilt vor allem in Bezug auf den Spracherwerb und die soziale Integration. Darüber hinaus sollte das Duale System einschließlich der höheren Berufsbildung Studienabbrechern als Alternative zum Hochschulabschluss aktiv angeboten werden“, beschreibt Dr. Peter Traut, Präsident der IHK Südthüringen dieses wichtige Handlungsfeld.

Dr. Ralf-Uwe Bauer, Präsident der IHK Ostthüringen zu Gera ergänzt: „Bei der Gestaltung eines innovationsfreundlichen Klimas im Freistaat ist auf die Gründung von technologieorientierten Unternehmen zu fokussieren. Gleichzeitig muss der Schwerpunkt auf einer wirtschaftsfreundlichen und bürokratiearmen Ausgestaltung der Standort- und Rahmenbedingungen für innovative Gründer und Bestandsunternehmen in Thüringen liegen. Für die Mobilisierung besonders kleiner Unternehmen für Innovationsprozesse ist eine spezielle Unterstützung nötig.“

Der Forderungskatalog wird in diesen Tagen den Parlamentariern übergeben.

Das Positionspapier steht auf den Webseiten der drei Thüringer IHKs zum Download zur Verfügung.

Suhl, 16.08.2019

Katja Hampe
Katja Hampe
Referatsleiterin Öffentlichkeitsarbeit | Mitgliederkommunikation

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