Arbeitsmarkt- und Lohnentwicklung

Seit dem Jahr 2013 ist sind Fachkräfteengpässe bei den Südthüringer Arbeitgebern unverkennbar. Zwar gibt es nach wie vor einen leichten Beschäftigungsaufwuchs, der sich in erster Linie aus zusätzlichen Einstellungen von ausländischen Beschäftigten gespeist hat. Ob dies anhält, bleibt abzuwarten, weil in den nächsten Jahren aus der demografisch bedingte Ersatzbedarf in den Betrieben weiter steigen wird.

Heimische Arbeitskräfte, die hier in der Region leben, aber anderswo arbeiten, haben in früheren Zeiten hoher Arbeitslosigkeit den Arbeitsmarkt entlastet. Heute fehlen sie der expandierenden Wirtschaft. Zunehmend ist jedoch ein neuer Trend erkennbar. Die Südthüringer Kreise und Thüringen insgesamt werden attraktiv für Einpendler, also Personen, die anderswo leben, aber hier arbeiten. Die Einpendler bewirken einen Rückgang des Pendlersaldos.

Funktioniert der Arbeitsmarkt wie andere Märkte auch, dann ist die Entwicklung des Faktorpreises ein Knappheitsindikator. Die Entgeltstatistik der Bundesagentur für Arbeit gibt für jeden Landkreis Auskunft über die Medianentgelte nach Qualifikation, Branchen und Berufsbildern. Hier zeigen wir einen aufbereiteten Ausschnitt aus dem umfangreichen Zahlenwerk. Für Arbeitgeber liefert diese Statistik wichtige Anhaltspunkte für die Personalpolitik. Die vollständige Statistik finden Sie hier.

Die Arbeitslosigkeit ist in den vergangenen fünf Jahren allerorten zurückgegangen. Die Dynamik war unterschiedlich, im IHK-Bezirk Südthüringen aber besonders hoch. Grundsätzlich profitieren von dieser Dynamik auch die Langzeitarbeitslosen. Allerdings will es der Gesetzgeber so, dass anerkannte arbeitslose Asylbewerber wie Langzeitarbeitslose behandelt werden. Daher zeigt der Fünf-Jahres-Vergleich mit vermeintlich exakter statistischer Korrektheit den Anstieg von Langzeitarbeitslosigkeit.

Aufstocker sind Personen, die auf unterstützende Leistungen der Jobcenter angewiesen sind, um das Existenzminimum zu erreichen. Unter den Aufstockern finden sich auch etliche Selbständige. Die überwiegende Zahl der abhängig Beschäftigten stockt auf, weil sie lediglich einem Mini- oder Midijob nachgehen. Abhängig von den familiären Verhältnissen können auch Personen mit einem Vollzeitjob zu Aufstockern werden: Relevant sind zum einen die Höhe des Einkommens und zum anderen die Zahl der Angehörigen, auf die dieses Einkommen in der Familie verteilt wird.

Dr. Jan Pieter Schulz
Dr. Jan Pieter, Schulz
Referent Volkswirtschaft

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