Herzlich willkommen!
IHK Südthüringen begrüßt ausländische Arbeitskräfte
Thüringen hat sich in den letzten Jahren zum Einwanderungsland entwickelt. Auch in Südthüringen verfügt eine zunehmende Zahl an Mitarbeitern über einen nichtdeutschen Pass. Aus Sicht der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen ist dies dringend erforderlich. Jedes Jahr verlassen mehr einheimische Arbeitskräfte aus Altersgründen den Arbeitsmarkt als junge nachrücken. Daher ist jeder neue Mitarbeiter willkommen, egal woher er kommt.
Auf dem Südthüringer Arbeitsmarkt ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den letzten zehn Jahren um ein Prozent zurückgegangen, während sie in Deutschland um 19 Prozent gestiegen ist. Dass der hiesige Rückgang nicht noch dramatischer ausfiel, ist Folge der Zuwanderung. Die Zahl der deutschen Beschäftigten ging nämlich um 8 Prozent zurück, während die Zahl der ausländischen Beschäftigten um 485 Prozent zunahm. Zum 30. Juni 2022 waren in Südthüringer Firmen 11.436 Ausländer beschäftigt. Der Ausländeranteil an den Beschäftigten erreichte 9 Prozent.
„Gezielte Anwerbung, Arbeitsplatzsuche, aber auch Flucht und Asyl – es gibt vielfältige Gründe für die Zuwanderung nach Südthüringen und für den Eintritt in den heimischen Arbeitsmarkt. Wir sind froh um jeden zusätzlichen Mitarbeiter, allen die hier sind, herzlich willkommen! In den kommenden Jahren muss unsere Region noch erheblich multikultureller werden. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen in Rente, doch unsere Wirtschaft muss prosperieren und im Idealfall wachsen, um attraktive Einkommen zu erzielen. Daher muss Thüringen geeignete Förderstrukturen entwickeln. Daher müssen der Freistaat Thüringen und die kommunalen Wirtschaftsförderungen viel stärker als bisher auf Zuwanderung fokussieren“, fordert Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen.
Die größten ausländischen Gruppen auf dem Südthüringer Arbeitsmarkt sind Polen mit 2.548 Beschäftigten, Rumänen mit 2.310 Beschäftigten, Chinesen mit 505 Beschäftigten, Syrer mit 481 Beschäftigten und Bulgaren mit 467 Beschäftigten. Zwischen Juni 2021 und Juni 2022 vergrößerte sich die Zahl der ausländischen Mitarbeiter um 1.197 Personen. Die meisten Neuzugänge kamen aus Rumänien, Polen und China. Die Zahl der chinesischen Arbeitskräfte verdoppelte sich binnen eines Jahres, was in der Hauptsache auf den Ilm-Kreis zurückzuführen ist.
Überhaupt zeigen sich regionale Besonderheiten. So arbeiten zwei Drittel der polnischen Beschäftigten im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Im Ilm-Kreis gibt es eine mit 216 Personen große Gruppe von Arbeitskräften aus Lettland. Im Landkreis Sonneberg haben 175 Kroaten Arbeit gefunden. In den kommenden Monaten dürfte auch die Zahl der ukrainischen Beschäftigten weiter zunehmen. Wichtig für diese Gruppe sind vor allem Deutschkurse, um den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern.
Auch im Ausbildungsbereich zeigt sich der Trend zu mehr Azubis mit Migrationshintergrund. Derzeit sind im Ausbildungsverzeichnis der IHK Südthüringen12,3 Prozent der knapp 2500 Ausbildungsverträge jungen Menschen mit Migrationshintergrund zuzuordnen. Die größte Gruppe von ausländischen Azubis stellen junge Vietnamesen.
Suhl, 16. Februar 2023
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