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Unternehmensbarometer zur Bundestagswahl 2025

Die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland hat sich seit Herbst 2021 weiter erheblich verschlechtert. Vor allem der Wirtschaftspolitik fehlte es an Verlässlichkeit. Sie war verantwortlich für erheblich gestiegene Energiekosten, Bürokratie und Auflagen sowie einen Anstieg der Arbeitskosten. Diese Ergebnisse liefert das IHK-Unternehmensbarometer zur Bundestagswahl 2025, dessen Thüringer Ergebnisse die Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen ausgewertet hat.

Die befragten Thüringer Unternehmen konstatieren, dass die scheidende Bundesregierung die Wettbewerbsfähigkeit in nahezu allen Bereichen verschlechtert hat. Die neue Bundesregierung sollte vor allem Bürokratie abbauen. Hierüber besteht mit 92 Prozent der Antworten Konsens in der Thüringer Unternehmerschaft. Darüber hinaus sprechen sich 75 Prozent für eine Begrenzung der Sozialabgaben aus.

Zur Regierungsagenda sollten zudem die Beschleunigung und Digitalisierung von Verwaltungsleistungen (68 Prozent), die Senkung der steuerlichen Belastung des Strompreises (67 Prozent), Steuersenkungen (65 Prozent), die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren (61 Prozent) und die Verbesserung der digitalen Infrastruktur (52 Prozent) gehören.

„Die disruptiven Veränderungen der geopolitischen Rahmenbedingungen und die seit längerem bestehenden Schwierigkeiten der deutschen Wirtschaft verlangen entschlossenes und zügiges politisches Handeln. Einen monatelangen Stillstand durch langwierige Koalitionsverhandlungen können wir uns nicht leisten. Jetzt ist staatspolitische Verantwortung gefragt“, erklärt Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen.

Außenpolitisch setzt die Unternehmerschaft darauf, dass die EU die Unternehmen verstärkt durch Handelsabkommen entlastet und bei der Erschließung neuer Absatzmärkte unterstützt. Die Abkommen mit dem Mercosur und Mexiko sollten baldmöglichst ratifiziert sowie mit Indonesien und Indien rasch zu Ende verhandelt werden.

Entstehen finanzpolitische Mehrbedarfe, z. B. für Militärausgaben, sprechen sich die Unternehmen für Einsparungen an anderer Stelle in den öffentlichen Haushalten aus. Eine Ausweitung des staatlichen Kreditspielraums findet hingegen nicht die Unterstützung der Mehrheit der Unternehmen.

Hintergrund:
Die Umfrage zum IHK-Unternehmensbarometer zur Bundestagswahl fand vom 27. Januar bis 5. Februar 2025 statt. In Thüringen wurden die Mitglieder der IHK-Vollversammlungen befragt. Die Rücklaufquote erreicht 80 Prozent.

Suhl, 25. Februar 2025

Dr. Jan Pieter Schulz
Referent Volkswirtschaft

Telefon +49 3681 362-406

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