Sorgfaltspflichten und Konfliktmineralien

Weiterführende Informationen Sie in beigefügtem Merkblatt.

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hat im August 2015 eine Studie zum Umgang von KMUs mit Konfliktrohstoffen veröffentlicht, die am Ende auch Best-Practice-Beispiele und Handlungsempfehlungen enthält.

Wesentliches Ergebnis der Studie ist, dass bei vielen KMUs der verarbeitenden Industrie, die in den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen tätig sind, Unklarheiten bestehen, was die Anforderungen an die Transparenz von Lieferketten (etwa nach dem Dodd-Frank-Act) angeht. Hinzu kommt, dass es für diese Unternehmen nur mit großem Aufwand möglich ist, vorgelagerte Lieferketten offenzulegen und damit die Herkunft der verwendeten Rohstoffe bzw. Hüttenwerke zu identifizieren. Personelle und finanzielle Ressourcen reichen dafür häufig nicht aus.

Best Practice-Beispiele aus der Studie für KMUs sind u. a.:

  • Datenmanagementsysteme einführen, die ermöglichen, dass man mögliche (kritische) Rohstoffe in eigenen Produkten identifizieren kann.

  • Verantwortliche Person(en) im Unternehmen benennen, die sich um das Thema kümmern.

  • Pro-aktives Vorgehen des Unternehmens beim Thema Konfliktrohstoffe (sich selbst informieren, Verbände kontaktieren, Lieferanten ansprechen usw.).

  • Angemessene Reaktion auf Anfragen zur Offenlegung: Anfragen sollten nicht unbeantwortet bleiben, auf nicht zu realisierende Anfragen sollten mit entsprechenden Hinweisen, dass bestimmte Informationen nicht beschafft werden können, reagiert werden.

  • Kontakt mit Kollegen und anderen Unternehmen zum Austausch über dieses Thema suchen.

Die Studie enthält am Ende auch Empfehlungen, wie andere Akteure (große Zuliefererunternehmen, Verbände, Regierungen, das OECD-Sekretariat) KMUs bei dem Thema Konfliktrohstoffe unterstützen können.

Quelle: DIHK

Am 20. November 2019 hat die EU-Kommission ein Online-Portal (“Due Diligence Ready“) eröffnet, um betroffene Unternehmen (insbesondere KMUs) bei der Erfüllung ihrer Sorgfaltsanforderungen im Rahmen der Beschaffung von Mineralien sowie bei der Einhaltung der EU-Verordnung zu Konfliktmineralien einzuhalten.

Das Portal soll nach Angaben der EU-Kommission als Hilfe für Unternehmen dienen, um Herkunftsinformationen von Metallen und Mineralien einzuholen und deren verantwortungsvolle Beschaffung zu erleichtern. Diese Unterstützung betrifft nach Angaben der EU-Kommission vor allem folgende drei Aspekte:

  • Wie können Unternehmen, insbesondere KMUs, ihre Sorgfaltsanforderungen im Rahmen der Mineralienbeschaffung erfüllen?
  • Wie können Unternehmen die EU-Verordnung zur verantwortungsvollen Beschaffung von Mineralien leichter einhalten?
  • Wie können Unternehmen die zunehmende Sensibilisierung für Nachhaltigkeitsaspekte handhaben?

Konkret umfasst das Portal dazu etwa ein FAQ, eine Toolbox mit praktischen Ressourcen für die Erfüllung der Sorgfaltspflichten, ein Begriffsglossar sowie eine Reihe von Webinaren.

Hintergrund ist u. a. die EU-Verordnung über Konfliktmineralien, welche am 1. Januar 2021 in Kraft tritt. Diese Verordnung betrifft den Handel mit Gold, Zinn, Tantal und Wolfram aus politisch instabilen Gebieten (“Konfliktmineralien“) und dient dem Zweck, die Finanzierung von Gewalt und Menschenrechtsverletzungen in Konflikt- oder Hochrisikogebieten durch verbindliche Sorgfaltspflichtvorschriften für Unternehmen einzudämmen.

Die Mitteilung der EU-Kommission sowie den Zugang zum Online-Portal finden Sie hier: https://ec.europa.eu/germany/news/20191120mineralien_de


Die EU-Verordnung zu Konfliktrohstoffen tritt am 1. Januar 2021 offiziell in Kraft. Damit gehen für die Wirtschaft u. a. nationale Kontrollen einher. Doch was genau haben Unternehmen zu erwarten und wie können sie sich darauf vorbereiten? Welche Prozesse sollten sie implementieren? Erste Informationen dazu finden Sie im Merkblatt, das unter Downloads zur Verfügung steht.

 

Dr. Janet Nußbicker-Lux
Dr. Janet Nußbicker-Lux
Referentin Umwelt und Energie

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