Wirtschaftsförderung am Puls der Zeit

Konjunkturumfragen der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen zeigen regelmäßig: Neben den derzeit hohen Energiekosten stellen Personalengpässe das größte wirtschaftliche Risiko für Südthüringer Unternehmen dar. Arbeitskräftepotenziale der Region können altersbedingte Abgänge nicht kompensieren, sodass die Arbeitsmigration auch für Südthüringen an Bedeutung gewinnen muss. Die IHK Südthüringen appelliert an die Landkreise, dem Vorbild des Ilm-Kreises zu folgen. Ein dort neu geschaffener Arbeitgeberservice hilft heimischen Betrieben bei der Gewinnung ausländischer Fachkräfte.

Bestehende Projekte, wie das Vietnamprojekt der IHK Südthüringen, leisten einen wichtigen Beitrag. Sie können jedoch den Bedarf an neuen Fachkräften nicht in Gänze decken. Zudem berichten die Mitgliedsunternehmen der IHK Südthüringen regelmäßig von hohen bürokratischen Hürden und fehlender Unterstützung seitens der öffentlichen Verwaltung, wenn es darum geht, Fachkräfte nach Deutschland zu holen.

Der Ilm-Kreis geht nun als erster Landkreis beispielhaft in der Wirtschaftsförderung voran und setzt mit dem neu installierten Fachkräfteservice in der Ausländerbehörde der Kreisverwaltung neue Maßstäbe. Dieser berät und unterstützt zukünftig Arbeitgeber im Kontext der Arbeitsmigration und zeigt mit der Termingarantie von drei Werktagen, dass unternehmerfreundliches Handeln möglich ist.

„Derzeit ist die Arbeitsmigration ein zu bürokratischer Prozess. Der Ilm-Kreis setzt mit seinem neuen Beratungsangebot an der richtigen Stelle an und zeigt die Unterstützungsmöglichkeiten der öffentlichen Verwaltung zu den Herausforderungen der regionalen Wirtschaft auf. Wir appellieren an alle Verwaltungen der Gebietskörperschaften in Südthüringen, diesen Fachkräfteservice über die gesamte Gebietskulisse nach dem Vorbild des Ilm-Kreises zu übernehmen“, sagt Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen.


Suhl, 28. April 2023