Rasante Öffnung für die Welt

Weltoffene Südthüringer Wirtschaft schafft Begegnung am Arbeitsplatz

Im Vorfeld der Landtagswahl wächst das Interesse an Südthüringen in der nationalen und internationalen Medienberichterstattung. Südthüringen ist eine Region, die sich in einem hohen Tempo der Welt öffnet: Inzwischen hat bereits jeder neunte Arbeitnehmer der Region ausländische Wurzeln. Durch gemeinsames Arbeiten und Bewältigen des Alltags lernt man sich auch in Südthüringen immer besser kennen. Dies ist ein dynamischer Prozess, wie auch Zahlen der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen zeigen.

Im ländlichen Raum war der Fremde häufig bereits derjenige, der aus der Nachbargemeinde stammte. Darin unterschied sich die Südthüringer Mentalität nicht von der in Friesland oder der auf der Schwäbischen Alb. Inzwischen hat die Welt Einzug gehalten. Kleidung und Unterhaltungselektronik aus Asien; Urlaub jenseits der Grenze und Speisen aus aller Herren Länder prägen das Bild. Hinzu kommen Menschen und Kapital.

Bereits jeder neunte Arbeitnehmer in Südthüringen kommt aus dem Ausland. Noch vor zehn Jahren erreichte der Ausländeranteil unter den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 1,6 Prozent. Heute sind es 10,7 Prozent. Der rasante Anstieg hat einen Grund: Die einheimischen Arbeitskräfte ziehen sich aus dem Arbeitsmarkt zurück und konzentrieren sich auf ihr Altenteil. Vor zehn Jahren waren 134.581 Inländer in Südthüringen beschäftigt, heute sind es noch 123.418. Dazu kommen 11.122 Beschäftigte mit ausländischen Wurzeln.

„Mit dem Zuzug von Arbeitskräften aus dem Ausland ist es bisher gelungen, die Beschäftigtenzahl konstant zu halten. Die Landesregierung stellt das häufig als Erfolg dar, aber eigentlich ist das viel zu wenig. Deutschlandweit hat die Beschäftigtenzahl um 19 Prozent zugenommen und den Firmen die Möglichkeit zum Wachstum gegeben. In Südthüringen ist die Entwicklung weniger dynamisch, weil Arbeitskräfte fehlen. Der Mangel wächst, weil die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen. Wir müssen und wollen noch internationaler werden, wenn wir dem Fachkräftemangel Paroli bieten wollen“, erklärt Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen.

Zusammenarbeiten schafft Nähe und Verständnis füreinander. Vor allem in größeren Betrieben des Gastgewerbes ist Internationalität durch das Zusammenwirken von Menschen aus aller Herren Länder die Regel, aber auch die anderen Branchen werden internationaler. Die wichtigsten Herkunftsländer der ausländischen Beschäftigten in Südthüringen waren im Sommer 2023 Rumänien mit 2.768 Personen, Polen (2.676 Personen), China (822 Personen), Syrien (491 Personen), Ukraine (490 Personen), Bulgarien (464 Personen), Ungarn (354 Personen), Afghanistan (339 Personen), Kroatien (333 Personen) und Vietnam (302 Personen).

Die wachsende Internationalität Südthüringens äußert sich nicht nur in der zunehmenden Zahl ausländischer Arbeitskräfte, sondern auch in den Unternehmen. Der Mut zur Selbständigkeit führt zu einer Vielzahl von Unternehmensgründungen von Ausländern. Außerdem haben etliche große Unternehmen ausländische Anteilseigner. Unter den 100 größten Arbeitgebern haben gut 20 Prozent ausländische Wurzeln.

Zur Information: Die Angaben basieren auf amtlichen Daten der Statistik der Bundesagentur für Arbeit.

Suhl, 15. Februar 2024

Katja Hampe
Katja Hampe
Referatsleiterin Öffentlichkeitsarbeit | Mitgliederkommunikation

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