Weichenstellung für den Schienenlückenschluss zwischen Coburg und Südthüringen

Nach jahrelangen Bemühungen um Wiederherstellung der Schienenverbindung zwischen dem Coburger Land und Südthüringen wurde jetzt ein großer Schritt getan: Die Vertreter von 23 Gebietskörperschaften, Wirtschaftskammern und Interessenverbänden sowie Mandatsträger des Bundes, der Freistaaten Bayern und Thüringen unterzeichneten den Gesellschaftsvertrag zur Gründung der Interessengemeinschaft (IG) „Schienenlückenschluss Coburg – Südthüringen“. Zweck dieser Gesellschaft ist, die Realisierung des Projektes voranzutreiben mit dem primären Ziel, die geeignetste Trassenführung durch ein von Bayern und Thüringen durchzuführendes Raumordnungsverfahren vorurteilsfrei zu ermitteln.

„Äußerst wichtig ist dieses Signal an die Bundes- und Landespolitik, dass die Region landesüberschreitend im engen Schulterschluss zusammensteht und das Zukunftsprojekt proaktiv begleitet“, erläuterte Dr. Peter Traut, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen, bei der IG-Gründungsversammlung.

IHK-Präsident der IHK zu Coburg, Friedrich Herdan, verwies in diesem Zusammenhang auf das „unerwartete Momentum auf unserer Seite“: „Unser Infrastrukturprojekt erhält zusätzlichen Rückenwind aus der jüngsten Änderung der DB-Strategie, die unseren beabsichtigten Lückenschluss in die Liste der Streckenmaßnahmen aufgenommen hat, die künftig Priorität haben sollen.“ Weiter erklärte Herdan: „Und zum zweiten hilft uns die politisch vorgegebene Verkehrswende mit dem Ziel, mehr Menschen von der Straße auf die Schiene zu bringen. Dazu leistet unser Lückenschluss-Zukunftsprojekt mit Verbesserung des Angebots einen überaus wertvollen Beitrag. Damit sind wir zwar ein ganzes Stück weiter, gleichwohl äußert sich der Freistaat Bayern noch zurückhaltend. Wir sind also noch nicht am Ziel.“

„Uns eint jedoch der Wunsch und Wille, unsere gemeinsamen Wirtschafts- und Lebensräume zukunftsfähig weiterzuentwickeln“, machte Dr. Traut deutlich. Für die Mitglieder der Interessengemeinschaft gelte es nun, gemeinsam die Wiederherstellung der Schienenverbindung zwischen den Wirtschaftsräumen Westoberfranken und Südthüringen zielführend zu befördern und zu begleiten.

Im nächsten Schritt sollen die Freistaaten Bayern und Thüringen, das Bundesverkehrsministerium, das Bayerische Verkehrsministerium gemeinsam mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, das Thüringische Infrastrukturministerium gemeinsam mit der Thüringischen Eisenbahngesellschaft, die DB AG, die DB Netz AG, die DB-Konzernbevollmächtigten für die Freistaaten Bayern und Thüringen, die Regierung von Oberfranken sowie das Thüringer Landesverwaltungsamt zu einem Bahngipfel kurzfristig eingeladen werden. Dabei soll geklärt werden, wie die nächsten Planungsschritte, Finanzierungmöglichkeiten und die weitere Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern, DB und Aufgabenträger im Rahmen des Projekts aussehen könnten.

Suhl, 20. Juli 2021
 

Dr. Ralf Pieterwas
Hauptgeschäftsführer

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