Wirtschaft fordert Transparenz in Sachen Energiepolitik

Am vergangenen Freitag haben sich Vertreter der deutschen Wirtschaft mit Bundeskanzler Olaf Scholz im Rahmen des Spitzengesprächs der deutschen Wirtschaft ausgetauscht. Im Zusammenhang mit den starken Preisanstiegen für Energie und den befürchteten Lieferstopps für Erdgas fordert die Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen eine transparente Offenlegung von Informationen zur Energiepolitik.

Während des Spitzengesprächs der deutschen Wirtschaft in München hat IHK-Präsident Dr. Peter Traut die Sorgen der Südthüringer Wirtschaft im Hinblick auf die hohen Energiepreise und die Verfügbarkeit von Erdgas direkt an Bundeskanzler Olaf Scholz adressiert. Laut Aussage des Bundeskanzlers werden die deutschen Gasspeicher im Herbst voll sein. Deutschland nehme dafür viel Geld in die Hand.

Als Stimme der regionalen Wirtschaft fordert die IHK Südthüringen die Bundespolitik dazu auf, transparent offenzulegen, was sie weiß. „Sobald den politischen Entscheidungsträgern Erkenntnisse vorliegen, die die Situation entspannen und Unsicherheiten in Bezug auf Energiepreisentwicklung und Gasversorgung abbauen könnten, muss dies transparent kommuniziert werden. Das hat eine direkte Preisrelevanz“, so der IHK-Präsident.

Die Wirtschaft habe kein Verständnis dafür, dass insbesondere grüne Parteiprogramme durch die Hintertür durchgesetzt werden und Druck auf Transformationsprozesse aufgebaut wird, obwohl unter Umständen Informationen vorliegen, die die Situation entspannen könnten. Derzeit gelinge es den Unternehmen noch, die Preissteigerungen auf Kunden zu überwälzen. „Doch diese Preisspirale kann nicht unendlich nach oben gedreht werden, wenn die Energiekosten wie befürchtet weiterhin stark steigen. Auch ansonsten gesunden Unternehmen droht der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit und damit das Aus“, so Dr. Traut.

Suhl, 15. Juli 2022