Sozialkunde, Geografie sowie Wirtschaft und Recht sollen Pflichtfächer bis zur 10. Klasse bleiben

IHK Südthüringen zu den aktuellen Plänen für die Thüringer Schulordnung

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen begrüßt, dass die aktuelle Thüringer Schulordnung auf den Prüfstand gestellt wird. Eine solide, aber auch zeitgemäße Allgemeinbildung ist ein wesentlicher Baustein für das Erlangen der Ausbildungsreife. Sie erleichtert den Schülern den Übergang in die Arbeitswelt. Gerade deshalb sollte die Überarbeitung aus Sicht der Südthüringer Wirtschaft gut durchdacht sein, da vielerorts sichtbar wird, dass es im Schulsystem massiv krankt.

Insbesondere müssen Leistungsdefizite aufgrund von Distanzunterricht sowie Lehrermangel in die Planung einbezogen werden. Kritisch sieht die IHK die derzeitigen Überlegungen, die Fächer Sozialkunde, Geografie sowie Wirtschaft und Recht in der Klassenstufe 10 nur noch als Wahlfächer anzubieten. Mehr als andere Fächer bereiten gerade diese Unterrichtseinheiten die Schüler auf ein Leben in der Gesellschaft und auf die Arbeitswelt vor. Deshalb sollten sie zumindest bis Klassenstufe 10 Pflichtbestandteil bleiben. Ebenso sollte das Unterrichtsfach „Medienbildung und Informatik“ vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft auf dem Stundenplan aller Schüler stehen.

Positiv bewertet die IHK das von Thüringens Bildungsminister Helmut Holter geäußerte „Prinzip des längeren gemeinsamen Lernens“. Internationale Studien zeigen, dass damit eine höhere Bildungsqualität erzielt werden kann. Schüler lernen von- und miteinander und entwickeln neben einer guten Allgemeinbildung eine wertschätzende Sozialkompetenz. Im Interesse längeren gemeinsamen Lernens und höherer Ausbildungsreife präferiert die IHK Südthüringen deshalb den gymnasialen Übergang nach Klasse 8.

Suhl, 29. Juni 2023

Anja Boller
Anja Boller
Abteilungsleiterin Aus- und Weiterbildung

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