Wieder mehr Wirtschaft wagen

Südthüringer Ergebnisse des IHK-Unternehmensbarometers zur Europawahl 2024

Gemeinsame wirtschaftliche Zusammenarbeit liefert seit den Anfängen der Europäischen Union (EU) einen wichtigen Beitrag zu Frieden und politischer Stabilität in Europa. Aus Unternehmersicht hat das europäische Projekt jedoch in den letzten fünf Jahren an Attraktivität verloren. Daher sollten bei der Europawahl am 9. Juni 2024 Wirtschaftsthemen die Entscheidung der Wähler bestimmen. Im IHK-Unternehmensbarometer zur Europawahl benennt das Ehrenamt der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen mit Bürokratieabbau und Sicherstellung der Energieversorgung zwei Prioritäten.

Seit der letzten Europawahl vor fünf Jahren ist die Attraktivität der EU als Unternehmensstandort aus Sicht von 57 Prozent der Südthüringer Unternehmen gesunken. Gleichwohl ist deren Nutzen nach wie vor unbestritten. 78 Prozent der Unternehmen schätzen die politische Stabilität, 66 Prozent die gemeinsame Währung und 65 Prozent die Angleichung der nationalen Rechtsrahmen. Die Möglichkeiten zur Fachkräftegewinnung aus anderen EU-Mitgliedsstaaten, einheitliche Normen und Standards und den Zugang zu EU-Förderprogrammen heben ebenfalls mehr als die Hälfte der Unternehmen hervor.

„Seit ihren Anfängen als Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl 1951 stehen Wirtschaftsthemen im Zentrum der EU. Der Gemeinsame Markt und der Euro als Gemeinschaftswährung ermöglichen den Absatz von Waren und Dienstleistungen zu fairen Bedingungen ohne Wechselkursrisiken. Die im globalen Maßstab kleinen EU-Mitgliedsstaaten gewinnen durch die EU weltweit an Bedeutung und können ihren Unternehmen günstig Zugang zu den Märkten anderer Wirtschaftsblöcke verschaffen. Diese im Kern großartigen Errungenschaften haben unter Kommissionschefin von der Leyen gelitten. Im Zentrum ihrer Agenda stand der European Green Deal, ein übergriffiges bürokratisches Projekt, das in alle Lebensbereiche eingreift“, erklärt Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen.

Daher fordern 91 Prozent der Unternehmen, dass nach der Europawahl als erstes ein groß angelegter Bürokratieabbau erfolgen sollte. Hiervon würde auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen profitieren. Außerdem verlangen 78 Prozent die Sicherstellung der Energieversorgung. Jedes zweite Unternehmen wünscht sich außerdem den Schutz der Wirtschaft vor digitalen und analogen Angriffen.

Zur Information: Die Befragung für das Unternehmensbarometer zur Europawahl 2024 wurde vom 19. bis 27. Februar 2024 unter dem Ehrenamt der 79 IHKs durchgeführt. 45 der bundesweit rund 3.000 Antworten kommen aus Südthüringen.

Suhl, 20. März 2024

Dr. Jan Pieter Schulz
Dr. Jan Pieter, Schulz
Referent Volkswirtschaft

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