Hohe Investitionsdynamik

Konjunkturbericht Herbst 2021 der IHK Südthüringen für den Ilm-Kreis

Nirgendwo in Südthüringen läuft die Wirtschaft besser als derzeit im Ilm-Kreis. Dies zeigt die Konjunkturumfrage Herbst 2021 der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen. Die meisten Unternehmen haben das Tal der Tränen verlassen. Nun sind umfangreiche Investitionen geplant, mit denen sich neue Marktanteile gewinnen lassen. Auch auf dem Arbeitsmarkt entstehen viele neue Jobs für Menschen, die sich verändern wollen. Die Aussichten sind gut, dass dies nur der Anfang für einen erneuten Boom im nächsten Jahr ist.

Gegenwärtig bewerten im Ilm-Kreis 43 Prozent der Unternehmen die Lage als gut und weitere 35 Prozent als saisonüblich bzw. befriedigend. In den kommenden Monaten rechnen 17 Prozent mit einer weiteren Verbesserung, 61 Prozent erwarten keine Veränderung. Der Konjunkturklimaindikator als geometrischer Mittelwert aus Lage- und Erwartungseinschätzungen der Unternehmen steigt gegenüber der Umfrage im Frühsommer 2021 um 16 Punkte auf nun 107,0 von maximal 200 Punkten. Ein Wert über 100 Punkten zeigt an, dass sich die Wirtschaft in der Wachstumszone befindet.

Regional betrachtet liegt die Ilmenauer Wirtschaft mit 130,0 Punkten vorn. Dies ist gleichzeitig auch der Südthüringer Spitzenwert. Schlechter ist die Stimmung in Arnstadt mit 89,0 Punkten und Amt Wachsenburg mit 88,2 Punkten. Aus diesen drei Gemeinden stammen 82 Prozent der Antworten aus dem Ilm-Kreis.

Waren und Dienstleistungen aus dem Ilm-Kreis sind wieder stark nachgefragt: Für 50 Prozent der Unternehmen sind die Aufträge verglichen mit dem Vorjahr gestiegen, für 34 Prozent sind sie unverändert. Erfreulich ist, dass sowohl die inländische als auch die ausländische Nachfrage angezogen hat. Die Wirtschaft im Ilm-Kreis weist die größte internationale Offenheit aus und kann daher stark von der weltweiten wirtschaftlichen Erholung partizipieren.

„Die Wachstumsdynamik gibt der wirtschaftspolitisch betriebenen Standortentwicklung recht. Die Wirtschaft im Ilm-Kreis entwickelt sich bereits seit einigen Jahren erheblich besser als in den anderen Südthüringer Kreisen. Die Corona-bedingten Einschnitte waren geringer, die Erholung ist schon weiter fortgeschritten. Ein solches Umfeld ist nicht nur für die Firmen attraktiv, sondern auch für Mitarbeiter. Daher erwarten wir trotz wieder um sich greifender Fachkräfteengpässe einen erheblichen Stellenaufbau – nicht nur in der Batterieherstellung, sondern generell“, erklärt Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen.

In den kommenden Monaten planen 84 Prozent der Unternehmen Investitionen. Die Investitionsdynamik war im Ilm-Kreis stets sehr hoch, doch die aktuelle Investitionsneigung ist eine der höchsten in den letzten zehn Jahren. Neben Modernisierung wird vor allem in Betriebserweiterung investiert. 28 Prozent der Unternehmen planen Maßnahmen zur Vergrößerung, 21 Prozent die Weiterentwicklung der Produktpalette. Die Unternehmen schaffen auf diese Weise die Voraussetzungen, um mit neuen Waren und Dienstleistungen Marktanteile zu gewinnen und die gestiegene Nachfrage zu bedienen.

Flankierend hierzu erwarten 19 Prozent, dass ihnen Neueinstellungen gelingen werden. Lediglich 8 Prozent gehen davon aus, dass sich die Zahl ihrer Mitarbeiter verringert. Hierin liegt eine große Herausforderung, denn der Arbeitsmarkt ist nahezu leergefegt. Deshalb sind Fachkräfteengpässe als Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung wieder sehr präsent. 68 Prozent sehen hierin eine Gefahr für den Aufschwung, ebenso viele nennen auch die gestiegenen Rohstoffpreise, die die Produktion verteuern und aufgrund von Lieferengpässen auch verlangsamen. An dritter Stelle folgt mit einem Anteil von 53 Prozent das Coronavirus, das durch Krankenstand der Mitarbeiter und behördliche Anordnungen den Wirtschaftsprozess einschränkt.

Weiterführende Informationen zur Konjunkturumfrage und den Ilm-Kreis

Basis der Angaben ist eine repräsentative Konjunkturumfrage der IHK Südthüringen, die im September 2021 durchgeführt wurde. Zur IHK Südthüringen mit 27.500 Mitgliedsunternehmen gehören auch ca. 7.100 Unternehmen aus dem Ilm-Kreis. Den branchenmäßig größten Anteil stellen die 3.300 Dienstleister mit 14.800 Beschäftigten, gefolgt von 1.700 Handelsunternehmen mit 4.000 Beschäftigten. Zur Industrie gehören im Ilm-Kreis 700 Unternehmen mit 13.300 Beschäftigten.

Suhl, 9. November 2021

Dr. Ralf Pieterwas
Hauptgeschäftsführer

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Dr. Jan Pieter Schulz
Dr. Jan Pieter, Schulz
Referent Volkswirtschaft

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