Die meisten Südthüringer Azubis sehen ihre Zukunft in der Region
Azubiumfrage belegt sehr hohe Zufriedenheit mit den Ausbildungsbetrieben
Die überwiegende Mehrheit der Auszubildenden erlernen nach eigener Aussage ihren Wunschberuf und empfehlen ihren Ausbildungsbetrieb weiter. Des Weiteren konnte trotz Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen in drei von vier Unternehmen die Ausbildung im Normalbetrieb weiterlaufen. Das sind zentrale Ergebnisse der diesjährigen Umfrage unter 30 000 Auszubildenden im ersten Lehrjahr aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – durchgeführt von den Industrie- und Handelskammern der neuen Bundesländer.
Wie die Umfrage zeigt, sind die Südthüringer Azubis mit ihren Ausbildungsunternehmen sehr zufrieden. Für 82 Prozent von ihnen hat sich der Traum von einer Ausbildung im Wunschberuf erfüllt (78 Prozent unter allen befragten Azubis). Damit einhergehend würden ebenso viele ihren Ausbildungsbetrieb weiterempfehlen (84 Prozent).
„Die Umfrageergebnisse belegen die hohe Qualität der dualen Ausbildung in unserer Region. Zugleich sprechen sie für den Erfolg der zielgerichteten Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft u. a. in der praxisnahen Berufsorientierung“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Ralf Pieterwas.
Auf dem Weg zur richtigen Ausbildung haben den befragten Azubis vor allem Praktika (58 Prozent), Recherchen in Sozialen Netzwerken (38 Prozent), Ausbildungsmessen (34 Prozent) und die Berufsberatung der Agentur für Arbeit (34 Prozent) geholfen. Die wichtigsten „Influencer“ für die berufliche Zukunft bleiben die Eltern, über die 48 Prozent der Südthüringer Azubis auf den jetzigen Ausbildungsbetrieb aufmerksam geworden sind. Auch persönliche Gespräche mit Ausbildungsverantwortlichen nutzen die Jugendlichen gern, um ihre Vorstellungen und den Traumberuf zu konkretisieren.
Am stärksten wird die Berufswahl durch den Bezug zur Praxis (96 Prozent), der Passgenauigkeit von beruflichen Aufgaben und Interessen (95 Prozent) sowie von Aufstiegs- und Übernahmechancen (91 Prozent) geprägt. Für sieben von zehn Befragten ist darüber hinaus die Nähe zum Heimatort entscheidend (67 Prozent).
Bislang finden die meisten Südthüringer Ausbildungsinteressierten das passende Angebot in der Nähe zum Heimatort. Allerdings musste Drittel der Auszubildenden für die Aufnahme der Berufsausbildung den Wohnort wechseln. „Das ist ein Beleg dafür, dass es notwendig ist, die Attraktivität der regionalen Ausbildung aufrechtzuerhalten. Dies kann nur gelingen, wenn es in Südthüringen weiterhin alle Berufsschulzentren und ein breites Beschulungsangebot gibt“, ergänzt Pieterwas.
Hinweis: Basis der Angaben ist eine repräsentative Umfrage, die in den neuen Bundesländern unter rund 3500 Azubis aller Berufe im ersten Lehrjahr durchführt wurde. Die Befragung erfolgte im Zeitraum 8. Juni bis 3. Juli 2020. In Südthüringen haben sich rund 170 Ausbildende beteiligt.
Suhl, 6. August 2020