Hohe Investitionsneigung

Konjunkturbericht Jahresbeginn 2019 der IHK Südthüringen für den Ilm-Kreis


Nahezu jedes Unternehmen aus dem Ilm-Kreis plant für die kommenden Monate Investitionen. Bereits das dritte Jahr in Folge ist die Investitionsneigung auf hohem Niveau. Allerdings verändern sich die Investitionsmotive im Zeitverlauf: Ressourceneffizienz wird wichtiger, Betriebserweiterungen verlieren an Bedeutung. Dies zeigt der Konjunkturbericht Jahresbeginn 2019 der Industrie- und Handelskammer Südthüringen (IHK) auf Basis einer Umfrage unter Unternehmen aus dem Ilm-Kreis.

Für die kommenden Monate planen 89 Prozent der Unternehmen die Durchführung von Investitionsprojekten. Das dritte Jahr in Folge nutzen Unternehmer aller Branchen die gute Wirtschaftslage, um die Wettbewerbsposition ihrer Betriebe mit mehr Kapital zu verbessern. Im Vordergrund stehen Modernisierungs- und Ersatzinvestitionen, die jedes zweite Unternehmen vornehmen will. Die Ausgaben für Betriebserweiterungen haben hingegen etwas an Bedeutung verloren. Hier sank der Unternehmensanteil von 35 Prozent im Herbst 2017 auf aktuell 19 Prozent. Zugleich wuchs der Anteil mit Rationalisierungsinvestitionen von 15 Prozent im Herbst 2016 auf aktuell 32 Prozent.

„Der steigende Rationalisierungsbedarf der Wirtschaft hat verschiedene Ursachen: Faktorkosten und die Kosten für Vorleistungen wie z. B. Rohstoffe nehmen zu. Um Gewinn zu machen, muss somit der Ressourceneinsatz auf den Prüfstand. Außerdem wird es in fast allen Branchen schwieriger, geeignete Fachkräfte zu finden. Vor allem für Teile der Industrie kann Automatisierung hierauf eine Antwort sein. Daneben wuchs Ende des Jahres die konjunkturelle Anspannung. So etwas befeuert generell die Überprüfung betrieblicher Abläufe“, erklärt Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen.

Saisoneffekte verbunden mit politischen Störungen auf dem Weltmarkt und Bremsspuren in der Kfz-Industrie infolge des neuen Abgasmechanismus WLTP führten zuletzt zu einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums. Im Ilm-Kreis fallen daher die Lagebeurteilung durch die Unternehmen und die Geschäftserwartungen schwächer aus. Infolgedessen sinkt der Konjunkturklimaindikator im Vergleich zur Vorumfrage im Herbst 2018 um 16 Punkte auf 120 von 200 möglichen Punkten.

Noch immer aber bewertet jedes zweite Unternehmen die Geschäftslage als gut, weitere 43 Prozent betrachten sie als saisonüblich. Für die nächsten Monate erwarten 61 Prozent keine Veränderung. Optimisten, die weitere Verbesserungen erwarten, und Pessimisten mit zurückhaltenden Erwartungen halten sich hingegen mit 20 zu 19 Prozent praktisch die Waage. Regional ist das Bild uneinheitlich. Die Geschäftslage wird vor allem in den großen Städten Arnstadt und Ilmenau als gut bewertet, zurückhaltender fällt die Meinung der Unternehmen aus den kleineren Gemeinden aus. Die Geschäftserwartungen fallen in Ilmenau sehr gut aus: 38 Prozent erwarten bessere Geschäfte, lediglich 6 Prozent eine Verschlechterung. In Arnstadt gehen nur 17 Prozent von besseren Geschäften aus, 21 Prozent hingegen von einer Eintrübung. In den übrigen Gemeinden sind lediglich 4 Prozent der Unternehmen optimistisch, 32 Prozent erwarten hingegen eine etwas weniger günstige Entwicklung als in den letzten Monaten.

Zur Information:
Basis der Angaben ist eine repräsentative Konjunkturumfrage der IHK Südthüringen, die im Januar 2019 durchgeführt wurde. Zur IHK Südthüringen mit 28.500 Mitgliedsunternehmen gehören auch ca. 7.800 Unternehmen aus dem Ilm-Kreis. Den branchenmäßig größten Anteil stellen die 3.300 Dienstleister mit 14.300 Beschäftigten, gefolgt von 1.800 Handelsunter-nehmen mit 4.200 Beschäftigten. Zur Industrie gehören im Ilm-Kreis 700 Unternehmen mit 13.600 Beschäftigten.

Suhl, 26.02.2019

Katja Hampe
Katja Hampe
Referatsleiterin Öffentlichkeitsarbeit | Mitgliederkommunikation

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