Attraktiv zum Leben und Arbeiten

Aktuelle Ergebnisse der IHK-Umfrage zur Zufriedenheit der Thüringer Auszubildenden

Umweltqualität, Schulen, Kinderbetreuung und Sicherheit – das sind aus Sicht der Wirtschaft die größten Aktivposten im Ilm-Kreis. Aus einer Reihe von 14 Faktoren, die für die private Lebensführung wichtig sind, wählten die Unternehmen im Rahmen einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen neun als attraktiv aus. Damit erscheint der Ilm-Kreis im Vergleich der Südthüringer Gebietskörperschaften als besonders anziehend.

Im Herbst 2022 hatte die IHK Südthüringen in einer Umfrage ermittelt, dass 36 Prozent der Unternehmen im Ilm-Kreis der Meinung sind, dass die Region für Beschäftigte attraktiver werden muss, damit die Fachkräftesicherung gelingt. In Südthüringen war jedes zweite Unternehmen dieser Ansicht, in Deutschland dagegen nur jedes vierte. Es bestand also Grund genug, der Sache noch einmal nachzugehen. Die Umfrage zeigt, dass vor allem die Umweltqualität hervorsticht. Sie ist für 91 Prozent ein sehr attraktiver oder attraktiver Standortfaktor.

Ebenfalls optimale Bedingungen bestehen im Fall des Angebots an allgemeinbildenden Schulen, wie 84 Prozent der Unternehmen angeben. Auch das Kinderbetreuungsangebot, das für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf benötigt wird, wird von 81 Prozent gelobt. Sicherheit vor Kriminalität heben 81 Prozent hervor.

Weitere Vorteile für das Leben und Arbeiten im Ilm-Kreis sind die Sport- und Freizeitangebote, die von 70 Prozent der Unternehmen gelobt werden, die Lebenshaltungskosten von 67 Prozent und die Einkaufsmöglichkeiten von 62 Prozent. Die Befragten schätzen außerdem die Verfügbarkeit von Wohnraum (57 Prozent) sowie das Angebot an Allgemeinmedizinern (54 Prozent).

„Im Ilm-Kreis kann man ein gutes Leben führen. Unsere Umfrage liefert Arbeitgebern Argumente für die Suche nach Mitarbeitern und für das Halten von Beschäftigten. In keinem anderen Südthüringer Landkreis sprechen so viele Gründe für die Region wie hier. Trotzdem gibt es gute Gründe, weiter an den Rahmenbedingungen zu arbeiten. Hieran tragen viele Verantwortung, damit Unternehmen aus dem Ilm-Kreis auch überregional als Top-Arbeitgeber und die Region als begehrenswerter Wohnort wahrgenommen werden“, erklärt Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen.

Die Unternehmen kritisieren insbesondere die Fachärzteversorgung. Sie erscheint lediglich 31 Prozent als optimal. Wenn Mitarbeiter länger als notwendig mit behandelbaren Krankheiten ausfallen, ist das ein echter Standortnachteil. Auch das gastronomische Angebot weist Luft nach oben auf. Hier sind nur 34 Prozent der Unternehmen zufrieden. Die Verdienstmöglichkeiten erscheinen 36 Prozent als attraktiv. Hier ist zwar einiges in Bewegung gekommen infolge des großen Arbeitskräftebedarfs, doch auch in anderen Regionen Deutschlands steigen die Löhne.

Wenig akzeptabel erscheint außerdem, dass nur für 39 Prozent der Unternehmen die Breitbandverfügbarkeit attraktiv ist. Hierbei geht es genauso um den Geschäftsverkehr als auch um Streamingangebote in der Freizeit, die aus der heutigen Lebensführung nicht mehr wegzudenken sind. Geteilt ist die Sichtweise schließlich beim Kulturangebot. Jeweils die Hälfte der Unternehmen betrachtet es als optimal oder als nachteilig. Die Geschmäcker sind verschieden. Außerdem rechnen sich viele Events im ländlichen Raum nur mit hohen öffentlichen Zuschüssen. Gleichwohl besteht hier noch Luft nach oben.

Derzeit führt die IHK Südthüringen eine Befragung zu Standortzufriedenheit durch. In dieser Umfrage wird noch genauer eruiert, worin die Stärken und Schwächen der einzelnen Landkreise bestehen. Außerdem werden die Standortbedingungen für Deutschland als Ganzes untersucht. Erste Ergebnisse werden im Herbst 2023 erwartet.


Suhl, 21. Juni 2023

Dr. Jan Pieter Schulz
Dr. Jan Pieter, Schulz
Referent Volkswirtschaft

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