Was lange währt…wird hoffentlich endlich gut
IHK Südthüringen fordert: Verzicht auf P44 jetzt beschließen!
Zum Greifen nah ist der Verzicht des Neubaus der Stromtrasse P44, der Thüringer Strombrücke, zwischen Schalkau in Thüringen und Grafenrheinfeld in Bayern. Nun muss der Entwurf des Bundesbedarfsplangesetzes noch im parlamentarischen Verfahren verabschiedet werden, damit die Planungen zur P44 endgültig vom Tisch sind. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen begrüßt den vorgelegten Gesetzentwurf und fordert eine Verabschiedung noch in diesem Jahr.
„Seit langem beschäftigt uns als IHK Südthüringen die Thüringer Strombrücke. Es gibt kein Verständnis dafür, dass die Strombrücke auf Thüringer Seite viersystemig und auf bayerischer Seite lediglich zweisystemig ausgebaut wurde“, resümiert Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen. „Als bekannt wurde, dass die weitere Anbindung von Schalkau nach Grafenrheinfeld durch das Heldburger Land führen sollte, haben wir uns entschieden gegen die Trassenführung durch Thüringen eingesetzt. Diesen beharrlichen Einsatz sehen wir jetzt kurz vorm Ziel“, so Pieterwas weiter.
Das Heldburger Land ist eine touristisch und kulturlandschaftlich sensible Region. Der Ort Bad Colberg-Heldburg nutzt für den Kurbetrieb eine Thermalquelle und beherbergt in der Veste Heldburg seit 2016 das Deutsche Burgenmuseum. Aus Sicht der IHK Südthüringen muss die touristische Bedeutung des Standorts generell bei der Planung von Stromtrassen ausreichend berücksichtigt werden.
Der Erfolg ist jedoch erst ein Teilerfolg, denn die Planungen zur SuedLink-Trasse schreiten weiter voran. Den derzeit geplanten Verlauf durch Thüringen lehnt die IHK Südthüringen ab, da die Region bereits durch mehrere bundesbedeutsame Linieninfrastrukturprojekte wie Autobahn A 71, Autobahn A 73 und ICE-Trasse betroffen ist. Darüber hinaus würde der vorgesehene SuedLink-Verlauf eine zusätzliche Beanspruchung bisher unzerschnittener, störungsarmer Räume bedeuten, die aufgrund ihrer hohen Relevanz für den Tourismus nicht hingenommen werden kann.
Suhl, 30. September 2020
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