Analyse "30 Jahre nach der Wende"
Dreißig Jahre nach dem Fall der Mauer ist es Zeit, nach dem Stand der Einheit und den Lebensverhältnissen im Thüringer Süden zu fragen. Eine Analyse der Industrie- und Handelskammer Südthüringen (IHK) zeigt, dass sich der Arbeitsmarkt und die Produktivität in Thüringens Süden weitgehend den alten Bundesländern angeglichen haben. Überdurchschnittlich ist die Teilhabe am Arbeitsmarkt für Frauen und Männer ebenso wie Junge und Alte. Zugleich bestehen gute Angebote für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, geringe Armut und gestaltbare Lebensverhältnisse.
Im Rahmen einer Untersuchung hat die IHK Südthüringen rund 40 verschiedene wirtschaftliche Indikatoren für die 401 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte verglichen. Zur Veranschaulichung erfolgt die Darstellung in Form von Deutschlandkarten, auf denen die Landkreise je nach Ausprägung des Indikators unterschiedlich eingefärbt sind. Auf diese Weise ist mit dem bloßen Auge erkennbar, dass die wirtschaftliche Entwicklung nicht mehr den Himmelsrichtungen folgt. Wachstumszentren gibt es sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern.
Natürlich gibt es noch regionale Defizite. Thüringens Süden ist zusammen mit den neuen Bundesländern hinsichtlich des Facharbeiteranteils führend, was per se kein Nachteil, sondern eher ein struktureller Entwicklungsvorteil sein dürfte. Allerdings fehlen Jobs in der industriellen Forschung und im mittleren Management. Aus diesem Grund sind die Medianentgelte noch geringer als im Bundesdurchschnitt.
Weitere Ergebnisse der Analyse sind dem Studienbericht "Von wegen abgehängt - Analyse zum Stand der Lebensverhältnisse in Südthüringen 30 Jahre nach der Wende" zu entnehmen.
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