Konjunkturbericht Jahresbeginn 2025 der IHK Südthüringen für die Stadt Suhl

Kein Aufschwung in Sicht

Der wirtschaftliche Abschwung setzt sich fort. Vor allem mangelnde Nachfrage und die Wirtschaftspolitik der letzten Jahre setzen den Unternehmen zu. Seit Beginn der Corona-Pandemie zeigen alle Indikatoren nach unten. Diese Ergebnisse liefert die Konjunkturumfrage Jahresbeginn 2025, die die Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen für die Stadt Suhl ausgewertet hat.

Derzeit bewerten 41 Prozent der Unternehmen ihre Lage als schlecht, 44 Prozent als saisonüblich bzw. befriedigend und lediglich 15 Prozent als gut. In den kommenden Monaten rechnen zwölf Prozent mit besseren Geschäften, 47 Prozent hingegen mit einer weiteren Verschlechterung. Der Konjunkturklimaindikator, ein geometrischer Mittelwert aus den Lage- und Erwartungseinschätzungen der Unternehmen, erreicht 69,0 von 200 möglichen Punkten. Dies sind zwölf Punkte mehr als im Herbst 2024 und 16 Punkte mehr als vor einem Jahr. Der Konjunkturklimaindikator ergibt sich als geometrischer Mittelwert aus den Lage- und Erwartungseinschätzungen der Unternehmen und kann bis zu 200 Punkte erreichen. Ein Wert unter 100 Punkten signalisiert einen Abschwung, ein Wert darüber einen Aufschwung.

"Städtische Wirtschaftsstrukturen sind häufig durch einen größeren Dienstleistungsanteil geprägt. Sind planerische, ingenieurswissenschaftliche oder EDV-Dienstleistungen gefragt, kann es auch in schwierigen Zeiten zu einer etwas besseren Entwicklung im Dienstleistungsbereich kommen. Auffällig ist aber, dass der Konjunkturklimaindikator in allen Südthüringer Städten unter der 100-Punkte-Marke liegt. Selbst in den Städten kommt die Wirtschaft momentan nicht aus der Rezession heraus“, erklärt Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen.

Der Auftragseingang im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich ist zuletzt für 68 Prozent der Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Branchenübergreifend verschlechterte sich für 52 Prozent die Ertragslage. Derzeit erzielen nur noch 36,5 Prozent Gewinn, ebenfalls 36,5 Prozent arbeiten kostendeckend und 27 Prozent mit Verlust.

Die schwache Wirtschaftslage regt nicht zu großen Investitionen an. Zwar planen vier von fünf Unternehmen Investitionen, doch nur neun Prozent wollen ihre Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr steigern. 50 Prozent planen hingegen, dass die Investitionen in diesem Jahr geringer ausfallen als 2024. Investiert wird fast ausschließlich zur Ersatzbeschaffung. Diese spricht zwar für die Weiterführung der Unternehmen, sendet aber keine expansiven Signale. Auf dem Arbeitsmarkt rechnen neun Prozent mit einer wachsenden Belegschaft, während 16 Prozent einen Personalrückgang erwarten.

Wesentliche Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung liegen in den Rahmenbedingungen und der Nachfrage. Als Hauptrisiko identifizieren 83 Prozent der Unternehmen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Auf den Plätzen folgen mit 80 Prozent die Inlandsnachfrage, mit 60 Prozent die Arbeitskosten, mit 53 Prozent der Krankenstand und mit 50 Prozent die Energiepreise.

Zur Information: 
Basis der Angaben ist eine repräsentative Konjunkturumfrage der IHK Südthüringen, die vom 16. Dezember 2024 bis 19. Januar 2025 durchgeführt wurde. Zur IHK Südthüringen mit 25.500 Mitgliedsunternehmen gehören auch ca. 2.500 Unternehmen aus der Stadt Suhl. Den branchenmäßig größten Anteil stellen die 1.250 Dienstleister mit 8.500 Beschäftigten, gefolgt von 550 Handelsunternehmen mit 1.900 Beschäftigten. Zur Industrie gehören in der Stadt Suhl 160 Unternehmen mit 2.200 Beschäftigten.

Suhl, 1. April 2025

Dr. Jan Pieter Schulz
Referent Volkswirtschaft

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