Biathlon-Weltcup in Oberhof

Wintersportregion Thüringer Wald strahlt in die Welt

Am morgigen Freitag, 7. Januar 2022, startet der IBU Biathlon-Weltcup in Oberhof. Nach 2021 findet auch der diesjährige Weltcup coronabedingt ohne Zuschauer statt. Die wirtschaftlichen Auswirkungen für Südthüringen infolge der Teilabsage sind immens. Doch die Südthüringer Wirtschaft richtet den Blick in bewährter Weise nach vorn.

Spitzensportveranstaltungen wie der Biathlon-Weltcup zeigen immer wieder, wie die Tourismuswirtschaft in andere Wirtschaftsbereiche ausstrahlt. Vor der Pandemie, im Januar 2020, besuchten rund 61.000 Gäste das Event in Oberhof. Doch auch in diesem Jahr sind durch den Besucherverlust viele Unternehmen von einem deutlichen Rückgang von Aufträgen betroffen.

Weniger gebuchte Betten, keine Shuttlebusse zum Stadion, kein Verzehr von Bratwurst mit Senf, selbst der Einzelhandel in den Südthüringer Orten spürt die fehlenden Käufer von Mützen, Schals und Souvenirs. Von den Umsatzeinbußen eines Weltcups ohne Zuschauer sind neben heimischen Touristikern unter anderem auch Lieferanten, Dienstleister und Verkehrsbetriebe betroffen. Allein die Beherbergungsbetriebe beziffern den Umsatzverlust in dieser Woche gegenüber dem Weltcup mit Zuschauern mit rund 60 Prozent. Immerhin gibt es eine positive Nachricht: Die wenigen Übernachtungsgäste aus den internationalen Mannschaften, dem Weltcup-Staff und den
TV-Produktionsfirmen, haben relativ lange Aufenthalte in den Hotels gebucht.

Regionale Dienstleister wie Verkehrsbetriebe (100 Prozent Weltcup-bezogener Umsatzverlust), Sicherheitsfirmen (ca. 50 Weltcup-bezogener Umsatzverlust) oder Reinigungsunternehmen (ca. 40 Prozent Weltcup-bezogener Umsatzverlust) spüren den Besucherausfall gleichermaßen. Die entgangene Wertschöpfung einer solchen Großsportveranstaltung wirkt in die gesamte Region Thüringer Wald und darüber hinaus.  

Ein Lichtblick für die Südthüringer Wirtschaft dürfte das Wetter nach dem eher verregneten Wochenstart sein, das sich inzwischen von seiner besten Seite zeigt. Mit Neuschnee und strahlendem Sonnenschein kann die Region Thüringer Wald dank der zu erwartenden hohen TV-Einschaltquoten (ca. 6 Mio. Zuschauer im Jahr 2021) ab morgen als Wintersportdestination in die Welt getragen werden. Dies zahlt auch auf die im nächsten Jahr anstehende Doppelweltmeisterschaft 2023 im Biathlon und Rennrodeln ein. Die Anstrengungen müssen nun darauf gerichtet werden, spätestens im nächsten Jahr entgangene Umsätze nachzuholen.

Suhl, 6. Dezember 2022

 

 

 

Ricarda Wolff
Ricarda Wolff
Referentin Tourismus

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