Klimaziele mit Augenmaß
Südthüringer Wirtschaft fordert Realismus und marktwirtschaftliche Lösungen
Angesichts der aktuellen Diskussionen um die Umsetzung der europäischen Klimaziele und des anstehenden Vorschlags der EU-Kommission, betont die Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen die Bedeutung eines ambitionierten Klimaschutzes, warnt jedoch vor den Folgen realitätsfremder Vorgaben und fordert einen pragmatischen, marktwirtschaftlich geprägten Ansatz.
„Es ist grundsätzlich richtig, dass wir ambitionierte Klimaziele verfolgen. Aber zwischen Ambition und Überambition besteht ein feiner Unterschied. Nachhaltigkeit darf nicht durch wirtschaftliche Überforderung gefährdet werden. Ohne wirtschaftliche Stärke gibt es keine nachhaltige Transformation. Die besten Lösungen liegen in Innovation und Wettbewerb. Marktwirtschaft bleibt der stärkste Hebel für ökologischen, sozialen und ökonomischen Fortschritt. Deshalb ist es nur verantwortungsvoll, offen über Zielpfade zu diskutieren. Den starren politischen Vorgaben fehlt es an der Lebensrealität. Das bekommen Wirtschaft und Verbraucher täglich zu spüren. Es ist ein Irrglaube des Brüsseler-Politikbetriebs, dass Klimaschutz und der moralische Zeigefinger Verkaufsschlager sind. Aufstieg und Wohlstand allerdings sind es. Es ist dringend notwendig, mindestens zeitliche Anpassungen nach hinten bei den derzeitigen Klimazielen vorzunehmen und keine neuen Vorgaben aus dem Hut zu zaubern“, erklärt Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen.
Die Südthüringer Wirtschaft zeigt sich bereit, Verantwortung zu übernehmen und klimafreundliche Innovationen voranzutreiben. Entscheidend ist jedoch, dass Rahmenbedingungen realistisch und wachstumsorientiert gesetzt und alle gesellschaftlichen Gruppen mitgenommen werden. Eine Überforderung von Unternehmen, Fachkräften und Verbrauchern gefährdet nicht nur den sozialen Zusammenhalt, sondern auch den Wohlstand in Deutschland und Europa.
Suhl, 1. Juli 2025

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