Dringend geboten: Lockerung der Regelungen zur Sonntagsöffnung im Einzelhandel
Vor dem Hintergrund der angespannten Lage des Einzelhandels und der Innenstädte forderten das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), der Handelsverband Deutschland (HDE) sowie der Städte- und Gemeindebund eine Flexibilisierung und Ermöglichung zusätzlicher Ladenöffnungszeiten auch an Sonntagen. Auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen sieht größere Spielräume bei der Sonntagsöffnung als dringend notwendiges Mittel zur Unterstützung des Einzelhandels und für die Sicherung attraktiver Innenstädte.
„Es darf nicht sein, dass gesetzliche Regelungen fairen Wettbewerb verhindern“, kritisiert Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen, mit Blick auf den ständig verfügbaren Online-Handel. „Innenstädte ziehen Besucherinnen und Besucher durch einen attraktiven Angebots- und Branchenmix an. Im Gastgewerbe ist die sonntägliche Öffnung die Regel. Der stationäre Handel wird hier im Branchenvergleich überreguliert, wodurch positive Synergien verloren gehen“, so der IHK-Chef weiter.
Als Beitrag zur Überwindung der Folgen der Pandemie fordert die IHK Südthüringen eine Ausweitung der verkaufsoffenen Sonntage auf bis zu sechs pro Jahr und Kommune mindestens in diesem und dem nächsten Jahr. Dabei bedarf es einer Einbindung des öffentlichen Personennahverkehrs, welcher an den verkaufsoffenen Sonntagen nach dem Werktagsfahrplan fährt. Generell gilt es, die Möglichkeit der Sonntagsöffnung radikal zu vereinfachen: weg vom bürokratisch aufwendig nachzuweisenden Anlassbezug durch ein Fest oder eine Veranstaltung, hin zu einer einfachen Anzeige beim örtlichen Ordnungsamt. Zusätzliche Sonntagsöffnungen stellen einen wichtigen Schritt zum Restart der Innenstädte dar. Mit ihrer Ermöglichung kann die Politik nachweisen, dass sie auf Erfordernisse adäquat und rasch reagieren kann.
Suhl, 21. Juni 2021
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