#ZukunftDerIndustrie

Lokale und nachhaltige Wertschöpfungen entstehen dort, wo Industrie zu Hause ist. Doch wie kann die Südthüringer Industrie auch zukünftig zu Wohlstand, Wachstum und Beschäftigung in der Region beitragen? Darüber diskutierte der Industrie- und Außenwirtschaftsausschuss der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen im Rahmen der bundesweiten Aktion „#ZukunftDerIndustrie“. Neben der aktuellen Wirtschaftsentwicklung, den als Chance zu verstehenden Herausforderungen und Transformationen, beherrschte ein Zukunftsthema die Agenda: Wasserstoff.

Den einstigen Wachstumstreiber Südthüringens hat die Corona-Pandemie gedrosselt. Laut Thüringer Landesamt für Statistik sank die nicht preisbereinigte Wertschöpfung der Thüringer Industrie 2020 um 10,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Doch Erholungszeichen zum Jahreswechsel geben Anlass zur Hoffnung, wie Berechnungen der IHK Südthüringen zeigen: So stiegen die Umsätze der Industriebetriebe mit 50 und mehr Beschäftigten in Thüringen im 1. Quartal 2021 um 0,7 Prozent im Vergleich zum 4. Quartal 2020, in Südthüringen sogar um 6,2 Prozent. Treibende Kräfte waren dabei die Unternehmen aus der Stadt Suhl und den Landkreisen Schmalkalden-Meiningen sowie Ilm-Kreis.

Der IHK-Industrie- und Außenwirtschaftsausschuss, ein ehrenamtliches Fachgremium aus Experten und Vertretern von Industrie- und exportorientierten Unternehmen, kam überein: Um den Erholungskurs beizubehalten, muss die Südthüringer Industrie weiter auf Zukunftsthemen wie Wasserstoff setzen. Erst im Frühjahr 2021 wurde das Institut für Angewandte Wasserstoffforschung gGmbH gegründet, mit Sitz in der Sonneberger Niederlassung der IHK Südthüringen. „Wir unterstützen den Ausbau regionaler Wasserstoffaktivitäten ausdrücklich. Damit verbunden ist unsere Hoffnung, dass die angewandte Wasserstoffforschung des Instituts wichtige Impulse setzt und einen Transfer von marktreifen Innovationen in die Wirtschaft bringt“, sagt Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen. „Unsere Unternehmen können ihre Ideen, Aufgabenstellungen und Projekte an das Institut herantragen und sollten dessen Potenziale und Kompetenzen aktiv nutzen“, motiviert der IHK-Chef.

Über der wirtschaftlichen Entwicklung der Südthüringer Industrie schweben allerdings verschiedene Risiken: So beklagen heimische Unternehmen weiterhin die knappe Verfügbarkeit von Industrierohstoffen, die sich in stark gestiegenen Preisen und langen Lieferzeiten bemerkbar macht. Hinzu kommen alte, ungelöste Probleme: Fachkräfteengpässe angesichts der alternden und schrumpfenden Bevölkerung Thüringens, überhastete Transformationsprozesse in der Automobilzulieferindustrie und neue Kostenbelastungen infolge deutscher Klimagesetzgebung.

Die Diskussion des Industrie- und Außenwirtschaftsausschusses zeigt, dass erfreulicherweise heimische Unternehmen nach wie vor auf die duale Berufsausbildung als eine wesentliche Säule der Fachkräftesicherung setzen. Damit Mensch und Industrie zueinander finden, veranstaltet der forum Thüringer Wald e. V. in Zusammenarbeit mit der IHK Südthüringen bereits seit sieben Jahren das Netzwerkevent INDUSTRIE INTOUCH Thüringer Wald – so auch in diesem Jahr. 39 Industrieunternehmen werden am 13. Oktober 2021 ein starkes Zeichen für ihre Branche setzen und einer interessierten Öffentlichkeit Einblicke in Produkte und Prozesse sowie in vielfältige Karriere- und Ausbildungsperspektiven in der Region geben.

Zur Information
Im Industrie- und Außenwirtschaftsausschuss finden sich Experten und Vertreter von Industrie- und exportorientierten Unternehmen auf ehrenamtlicher Ebene zusammen. Der Erfahrungsaustausch, die Erarbeitung von Stellungnahmen und die Beratung der IHK Südthüringen in den Bereichen Industrie und Außenwirtschaft sind Schwerpunkte der Ausschussarbeit. Ein wichtiges Ziel ist die Förderung der Außenwirtschaftsaktivitäten der Mitgliedsunternehmen. Vorsitzender des Ausschusses ist Reinhard Jacob (JACOB Diplomingenieure), sein Stellvertreter ist Christian Heller (Arnstadt Kristall GmbH).

Suhl, 25. Juni 2021

Tilo Werner
Tilo Werner
Abteilungsleiter Innovation und Umwelt | International

Telefon +49 3681 362-203

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