Mindestlohnerhöhung ist kurzsichtig, wachstumsfeindlich, standortgefährdend

Mit Enttäuschung nimmt die Südthüringer Wirtschaft die Entscheidung zur Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns zur Kenntnis und warnt vor Wohlstandsverlust für Unternehmen und Beschäftigte.

Mit der stufenweisen Anhebung des Mindestlohns auf 13,90 Euro und 14,60 Euro wird erneut ein Schritt gegangen, der wirtschaftliche Realitäten ausblendet und unserem Standort langfristig schadet. Die politische Festlegung des Mindestlohns auf 60 Prozent des Medianeinkommens ist ein Fehler. Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften müssen frei von politischer Einflussnahme über die Höhe des Mindestlohns entscheiden können. Schon das gebrochene Versprechen der Bundesregierung zur Stromsteuer hat gezeigt, wie wenig Verlässlichkeit aktuell in der wirtschaftspolitischen Ausrichtung herrscht. Diese Entscheidung markiert ein „weiter so“ zulasten von Unternehmen und letztlich des Wohlstands in Deutschland.

„Die immer weitere Erhöhung des Mindestlohns mag kurzfristig populär erscheinen, ist aber ökonomisch kurzsichtig. Sie treibt die Betriebskosten mit Folgen für Preise, Beschäftigung und Investitionen weiter in die Höhe“, kritisiert Torsten Herrmann, Präsident der IHK Südthüringen.

Besonders kleine und mittelständische Betriebe stehen unter Druck. Für einige steht die wirtschaftliche Grundlage ihres Handelns auf dem Spiel. Viele Unternehmen fragen sich seit langem, ob Deutschland unter diesen Rahmenbedingungen noch ein wettbewerbsfähiger Standort ist.

„Nachhaltiger Wohlstand entsteht nicht durch staatlich verordnete Lohnmodelle, sondern durch unternehmerisches Wachstum“, erklärt Herrmann weiter. „Es sind Innovation, Produktivität und internationale Wettbewerbsfähigkeit, die langfristig für bessere Gehälter und soziale Stabilität sorgen. Wer diesen Zusammenhang weiter ignoriert, riskiert die Fortsetzung der wirtschaftlichen Stagnation und soziale Spannungen. Denn steigende Kosten, ausbleibende Investitionen und sinkende Wettbewerbsfähigkeit treffen am Ende alle.“

Der IHK-Präsident betont abschließend: „Diese Entscheidung sendet das falsche Signal an Investoren und Unternehmen. Sie gefährdet Vertrauen, Verlässlichkeit und Zukunftsperspektiven. Deutschland braucht ein wirtschaftsfreundliches Klima, Planungssicherheit und ein klares Bekenntnis zur unternehmerischen Freiheit. Es ist und bleibt wirtschaftliches Wachstum, das die Basis für nachhaltigen Wohlstand, höhere Löhne und sozialen Ausgleich bildet. Darauf sollten sich die Verantwortlichen endlich zurückbesinnen“.

Suhl, 30. Juni 2025

Dr. Jan Pieter Schulz
Referent Volkswirtschaft

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