„Ohne Unterstützung geht es nicht“
IHK Südthüringen veröffentlicht Ergebnisse der Blitzumfrage zu Corona-Tests
/ Vor allem große Unternehmen testen bereits
/ Hürden: Finanzierung der Tests und Informationen zum Umgang mit den Tests
/ Südthüringer Unternehmen befürworten kostenfreie Corona-Tests für alle
Der Dreiklang aus „testen, impfen, Kontakte nachverfolgen“ wird in den kommenden Monaten unser Leben bestimmen. Nur so lässt sich die Corona-Pandemie in den Griff bekommen. Für das Testen sieht die Politik auch Unternehmen in der Pflicht. In Südthüringen herrscht hierzu eine große Bereitschaft, vor allem in größeren Unternehmen. Insgesamt besteht aber viel Informationsbedarf und nicht alle Unternehmen werden regelmäßige Tests für ihre Mitarbeiter finanzieren können. Zu diesen Ergebnissen kommt eine kürzlich erhobene Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen.
46 Prozent der Südthüringer Betriebe mit 250 und mehr Beschäftigten bieten ihren Mitarbeitern schon heute mindestens einen Corona-Test pro Woche an. Weitere 23 Prozent werden mit den Tests in den nächsten Tagen beginnen. Auch in den Betrieben mit 20 bis 249 Beschäftigten ist die Testbereitschaft hoch: 48 Prozent testen oder planen zu testen. Anders ist das Bild in den kleinen Unternehmen. Nur 21 Prozent der Betriebe mit bis zu drei Beschäftigten testen oder planen Tests.
„Geöffnete Geschäfte, Cafés und Restaurants und ein entspannter Umgang miteinander – die Rückkehr zur Normalität wird gerade jetzt im Frühling von vielen herbeigesehnt. Solange die Mehrheit der Bevölkerung noch nicht geimpft ist, können nur regelmäßige Tests die erforderliche Sicherheit für dauerhafte Öffnungen geben. Die Wirtschaft wird ihren Beitrag leisten – doch er muss für die Unternehmen auch leistbar sein“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Ralf Pieterwas.
Insbesondere Informationen zum Umgang mit den Tests fehlen vielen Unternehmen. 40 Prozent beträgt dieser Anteil. Jedes vierte Unternehmen betrachtet außerdem die Kosten für Tests wegen der angespannten wirtschaftlichen Situation als nicht tragbar. Gerade in kleinen Betrieben des Gastgewerbes und des Handels sind die Beschäftigten momentan größtenteils in Kurzarbeit und können daher nicht getestet werden.
Die Bandbreite an zugesandten ausformulierten Antworten der Südthüringer Unternehmen reicht von „Tests werden bisher nur bei Verdacht ausgeführt“ bis zu „Wir haben keine medizinische Fachkraft im Unternehmen, welche den Test durchführen könnte“. Mehrfach genannt wird allerdings auch: „wird von den Mitarbeitern nicht gewünscht“. Hier zeigt sich: Neben rechtlichen und Haftungsfragen sind sich Südthüringer Unternehmen ihrer Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern sehr im Klaren, haben allerdings auch Sorgen.
Unternehmen, die bereits ihre Mitarbeiter testen, sehen vor allem finanziellen Unterstützungsbedarf: 61 Prozent der Unternehmen insgesamt, vor allem aber 75 Prozent der Betriebe mit bis zu drei Beschäftigten sehen hinsichtlich der Kosten die öffentliche Hand in der Pflicht. Kostenlose Tests für alle könnten daher die Lösung sein.
Zur Information:
Die Blitzumfrage wurde von der IHK Südthüringen vom 17. bis 19. März 2021 online durchgeführt. An der Umfrage beteiligten sich 325 Unternehmen. Die Blitzumfrage war Bestandteil der Initiative #WirtschaftTestet der deutschen Wirtschaft. Bundesweit gab es 8.123 Antworten, darunter 666 aus Thüringen.
Suhl, 22. März 2021
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