Nicht alles muss ins Internet

Sonderumfrage der IHK Südthüringen zu digitalen Vertriebskanälen

Die Zutrittsbeschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie gelten als Beschleuniger für den Online-Handel. Eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen zeigt nun jedoch, dass Unternehmen aus allen Branchen digitale Vertriebswege nutzen. Allerdings sind die online erzielten Umsatzbestandteile in den meisten Fällen überschaubar. Reine Onlinepräsenz ist somit nicht ausreichend. Außerdem gibt es speziell im Handel Unterschiede im Kundenverhalten, von denen im Internet eher überregional bekannte Marken profitieren.

Jedes dritte Südthüringer Unternehmen nutzt das Internet als Vertriebskanal. Wenig überraschend ist der Handel die Branche, die besonders häufig Umsätze im Internet generiert. Jeder zweite Händler erzielt auf diese Weise Umsatzerlöse. Allerdings ist das Internet auch für andere Branchen ein Vertriebsweg. So erzielt jeder fünfte Industriebetrieb auch Umsätze über das Internet. Ähnlich hoch ist der Anteil im Baugewerbe. Im Gastgewerbe und im Dienstleistungsbereich nutzt jedes dritte Unternehmen das Internet als Vertriebsweg.

Die im Internet erzielten Umsätze Südthüringer Firmen übersteigen jedoch selten zehn Prozent des Gesamtumsatzes. Lediglich im Handel erzielt jedes zweite Unternehmen mit Onlineshop mehr als zehn Prozent des Umsatzes online. Eine Studie des Zentrums für Digitale Transformation Thüringen (ZeTT) zeigte Anfang 2020, dass kleine und mittlere Handelsunternehmen in Thüringen nur unterdurchschnittlich am wachsenden Onlinehandel partizipieren. Dies ist teilweise Folge eines geringen digitalen Reifegrads. Vielfach schätzen stationäre Händler zudem das Nutzen-Kosten-Verhältnis negativ ein, was die zu schaffenden Voraussetzungen im Vergleich zu den erwarteten Erlösen betrifft. Verschiedene Workshops, wie sie z. B. bereits von Kommunen oder auch der IHK Südthüringen angeboten wurden, führen jedoch vor Augen, dass es bereits mit überschaubarem Aufwand möglich ist, seine digitale Präsenz zu steigern.

„Sicherlich gibt es Steigerungspotenzial. Eine Website mit Shop-System wird nur dann zu hohen Umsatzerlösen kommen, wenn sie bekannt ist oder in einer häufig genutzten Plattform sichtbar ist. Diese Form der Sichtbarkeit erfordert allerdings hohen personellen Einsatz. Darin liegen die Grenzen, denn in den meisten Fällen haben die Südthüringer Unternehmen das Internet erst im Verlauf ihrer Geschäftstätigkeit als Vertriebsweg erschlossen. Im Übrigen wird nicht jeder Kunde seine Händler und Lieferanten im Internet vermuten und möglicherweise intuitiv auf andere Marken setzen“, erklärt Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen.

Ein Weg zur Steigerung der Bekanntheit des regionalen Handels im Internet ist die Online-Plattform Lieblingsmeile.de des forum Thüringer Wald e. V. Die Plattform bietet einen einfachen Einstieg in digitale Vertriebswege. Die IHK Südthüringen erwartet, dass viele Verbraucher in Thüringens Süden dieses Angebot nutzen werden. Bereits 190 örtliche Händler, Gastronomen, Dienstleister sowie Freizeit- und Kulturanbieter sind auf Lieblingsmeile.de gelistet. Viele von ihnen beteiligen sich im Zeitraum vom 9. bis 18. April 2022 an einer Osteraktion mit einem Gewinnspiel zur Verlosung regionaler Produkte.

Suhl, 22. März 2022

 

Thomas Leser
Thomas Leser
Referent Regionalplanung, Handel & Verkehr

Telefon +49 3681 362-132

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