Statement der IHK Südthüringen zur geplanten Änderung der Thüringer Schulordnung
IHK Südthüringen begrüßt Pläne der Landesregierung
Die Brombeer-Koalition hat eine Reform der Thüringer Schulordnung angekündigt. Geplant ist u. a. die (Wieder-)Einführung von Kopfnoten ab der Klassenstufe 1 und die Möglichkeit des Wiederholens ab der Klassenstufe 6. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen positioniert sich zustimmend zu den Plänen des Kabinetts. Gerne können Sie unseren Präsidenten Torsten Herrmann wie folgt zitieren:
"Im Interesse der Wirtschaft begrüßen wir den Vorstoß der Landesregierung. Aus den Ausbildungsbetrieben hören wir schon länger, dass es an oftmals wichtigen Schlüsselkompetenzen wie Fleiß, Ordnung, Betragen und Mitarbeit mangelt. Unternehmen beklagen eine immer stärker nachlassende Ausbildungsreife junger Schulabgänger. Das gefährdet die Gewinnung dringend benötigten Nachwuchses und verschärft den Fachkräftemangel. Deshalb sollte alles, was der Leistungsentfaltung und -messung dient, im Interesse der künftigen Ausbildungsreife junger Menschen unterstützt werden. Denn diese ist Voraussetzung für ein starkes duales Berufsausbildungssystem, das wiederum Grundlage für breite Teile unserer Wirtschaft bildet.
Neben den Kopfnoten soll auch die Versetzungsentscheidung neu geregelt werden. Es ist absolut im Sinne der Kinder, Lernrückstände frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern, und ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer angemessenen Ausbildungsreife. Unverständlich ist aber, warum die Versetzungsentscheidung noch nicht in der Klassenstufe 5, sondern erst ab Klasse 6 umgesetzt werden soll. Dies wird lediglich dazu führen, dass die Wiederholerquoten in Klassenstufe 6 in die Höhe schnellen. Ich appelliere an die Entscheidungsträger, keine politischen Kompromisse auf dem Rücken der Kinder auszuhandeln, die mit der Realität in unseren Schulen nichts zu tun haben.
Mit der neuen Landesregierung wurde der Bildungsbereich erfreulicherweise wieder nach oben auf die Agenda gehoben. Aufgrund der vielfältigen Schwierigkeiten im Bildungswesen wünschen wir uns als IHK Südthüringen einen direkten Austausch mit dem neuen Bildungsminister Christian Tischner. Wir bauen auf sein Versprechen, zeitnah mit Südthüringen ins Gespräch zu gehen."
Suhl, 31. März 2025

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