Wirtschaft im Ilm-Kreis mit viel Potential
Konjunkturbericht Jahresbeginn 2025 der IHK Südthüringen für den Ilm-Kreis
In der Wirtschaft des Ilm-Kreis steckt viel Potential. In der Vergangenheit waren Wirtschaftskrisen nur abgemildert zu spüren. Wachstumsgaranten bilden insbesondere das Industriegebiet Erfurter Kreuz und die TU Ilmenau. In der aktuellen Rezession kommen vor allem aus Dienstleistungsbetrieben positive Signale. Die Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen zeigt jedoch branchenübergreifend eine gute Ertragslage und darauf aufbauend expansive Investitionspläne für 2025.
Derzeit bewerten 19 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage als gut und weitere 49 Prozent als saisonüblich bzw. befriedigend. Besser ist die Stimmung in keiner anderen Region in Südthüringen. Wachstumsträger ist die Dienstleistungswirtschaft. In der Industrie ist die Stimmung dagegen schlecht. Trotz Schwierigkeiten in Teilbereichen ist die Ertragslage branchenübergreifend gut: 46 Prozent erzielen Gewinn und 44 Prozent arbeiten kostendeckend.
In den kommenden Monaten rechnen 42 Prozent mit schlechteren Geschäften, 50 Prozent erwarten keine Veränderung und lediglich 8 Prozent der Unternehmen erwarten eine Verbesserung. Im Vergleich zur Herbst-Umfrage hat sich die Lage etwas verschlechtert und haben sich die Erwartungen erheblich verbessert. Der Konjunkturklimaindikator steigt daher um sieben Punkte auf 75,6 Punkte. Vor einem Jahr wurden allerdings noch 77,1 Punkte erreicht. Der Konjunkturklimaindikator ergibt sich als geometrischer Mittelwert aus den Lage- und Erwartungseinschätzungen der Unternehmen und kann bis zu 200 Punkte erreichen. Ein Wert unter 100 Punkten signalisiert einen Abschwung, ein Wert darüber einen Aufschwung.
„Die Wirtschaft im Ilm-Kreis trotzt den schlechten Rahmenbedingungen und geht nur langsam in den Sinkflug.“, erklärt Dr. Ralf Pieterwas Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen.
Vier von fünf Unternehmen planen für das laufende Jahr Investitionen. Dieser Anteil ist höher als in den anderen Südthüringer Landkreisen, knüpft aber an das Niveau der letzten vier Jahre im Ilm-Kreis an. Vor allem Ersatz- und Modernisierungsinvestitionen stehen an. Darüber hinaus planen 30 Prozent Rationalisierungsinvestitionen, mit denen sie dem Kostendruck begegnen wollen. Erfreulich ist, dass 19 Prozent den Betrieb vergrößern wollen und 16 Prozent auch Ausgaben in der Produktentwicklung planen. Diese Investitionen wirken expansiv und bereiten einen Aufschwung vor.
Im Personalbereich rechnen 10 Prozent der Unternehmen in diesem Jahr mit Neueinstellungen und 17 Prozent mit einer zurückgehenden Zahl an Mitarbeitern. Personalaufbau ist vor allem in Amt Wachsenburg und Ilmenau zu erwarten, uneinheitlich erscheint das Bild dagegen in Arnstadt. In Folge der Konjunkturabschwächung trennen sich einige Unternehmen von Mitarbeitern. Daneben wirkt die Demografie. Eine wachsende Zahl an Erwerbstätigen geht in den Ruhestand, erheblich weniger Jüngere rücken nach.
Wesentliche Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung liegen in der Nachfrage, den Rahmenbedingungen und den Kosten. Als Hauptrisiko identifizieren 64 Prozent der Unternehmen die Binnennachfrage. Auf den weiteren Plätzen folgen mit 62 Prozent die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, mit 57 Prozent die Energiepreise und mit 55 Prozent die Arbeitskosten.
Zur Information
Basis der Angaben ist eine repräsentative Konjunkturumfrage der IHK Südthüringen, die vom 16. Dezember 2024 bis 19. Januar 2025 durchgeführt wurde. Zur IHK Südthüringen mit 25.500 Mitgliedsunternehmen gehören auch ca. 6.500 Unternehmen aus dem Ilm-Kreis. Den branchenmäßig größten Anteil stellen die 3.000 Dienstleister mit 15.600 Beschäftigten, gefolgt von 1.500 Handelsunternehmen mit 3.900 Beschäftigten. Zur Industrie gehören im Ilm-Kreis 650 Unternehmen mit 14.600 Beschäftigten.
Suhl, 4. März 2025

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