Zeit für einen Taktikwechsel

Kaufkraftverluste infolge der Energiekrise schaden der Wirtschaft zusätzlich

Viele Unternehmen und Privathaushalte erhalten momentan Informationsschreiben ihres Energielieferanten. Unabhängig vom Energieträger gibt es aktuell für alle Bereiche drastische Preissteigerungen. Durch die ohnehin stark gestiegenen Beschaffungskosten wird der Abgabepreis durch staatliche Preisbestandteile weiter erhöht. Mit der Gasumlage wird ab dem 1. Oktober 2022 eine weitere staatliche Preissteigerung aktiviert. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) befürchtet damit einhergehend Kaufkraft- und Wohlstandsverluste.

Sowohl private als auch gewerbliche Kunden verlieren durch die bevorstehenden Preissteigerungen deutlich an Kaufkraft. Sie halten ebenso das vorhandene Geld für die unsicheren Zeiten zusammen und es verhagelt ihnen bereits deutlich sichtbar die Konsumlaune. Zuerst sind diese Veränderungen des Konsumverhaltens im Handel und Gastgewerbe sichtbar. Die sonst saisonüblich gut gebuchten Hotels erfahren derzeit einen erheblichen Rückgang von Spontanurlauben. Auch die Anzahl der verkauften Waren im Einzelhandel geht deutlich zurück.

„Im Spätherbst beginnt das für den Handel wichtige Weihnachtsgeschäft. Fällt dieses durch die Kaufzurückhaltung aus, werden die Händler mehr Schaden als durch die wirtschaftlichen Folgen der erst überstandenen Corona-Pandemie nehmen“, sagt Raphael Brönner“, Vorsitzender des Handelsausschusses der IHK Südthüringen.

Die IHK Südthüringen fordert von den Entscheidungsträgern, ihre außen- und energiepolitische Taktik zu überdenken. „Die Bundesregierung sollte ihren außenpolitischen Kurs im Ukraine-Krieg ändern. Darin liegt großes Potenzial für den preispolitischen Druck auf die Energiemärkte. Russland muss zu Verhandlungen gedrängt werden, mit dem Ziel des sofortigen Waffenstillstands. Ebenso ist mit der Öffnung der Gaspipeline North Stream 2 ein wichtiges Preissignal auf die heiß gelaufenen Energiemärkte zu setzen“, erklärt Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen.

Suhl, 1. September 2022

Dr. Ralf Pieterwas
Dr. Ralf Pieterwas
Hauptgeschäftsführer

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