Chancen der Fachkräftesuche

Studienabbrecher, Alleinerziehende oder behinderte Menschen als Fachkräfte binden

Qualifizierte Fachkräfte zu finden und langfristig zu binden ist eine Aufgabe, die nicht mehr neben dem Tagesgeschäft gelöst werde kann. Umso wichtiger ist es eine genaue Analyse aus Anforderungen, Unternehmenswerten und Zielgruppen durchzuführen. Mit dem Ergebnis einer solchen Analyse lohnt der Blick über den Tellerrand hinaus, um Persongengruppen wie Studienabbrecher, Langezeitarbeitslose, Alleinerziehende, ältere Mitarbeiter und behinderte Menschen im Unternehmen fest zu integrieren.

 

Alleinerziehende haben es immer noch schwer auf dem Arbeitsmarkt. Aber gerade diese Zielgruppe stellt für Unternehmen eine enorme Chance dar. Alleinerziehende sind häufig in der Situation, dass sie den Lebensunterhalt alleine bewerkstelligen müssen. Genau aus diesem Grund lässt sich bei dieser Zielgruppe laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine überdurchschnittliche Motivation und Bindung zum Unternehmen erkennen.

Wenn Sie in Ihrem Unternehmen Teilzeitmodelle, Job Sharing, Home-Office oder Kinderbetreuungsmöglichkeiten anbieten, werben Sie damit. Sprechen Sie gezielt die Zielgruppe der Alleinerziehenden an. Stellen Sie deutlich heraus, dass Sie die Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf unterstützen.

Wo spreche ich Alleinerziehende an?

Alleinerziehende findet man überall wo man andere Zielgruppen auch sucht. Zeitungsannonce, Karriereseiten, Soziale Medien, Suchmaschinen oder bei der Jobbörse der Agentur für Arbeit. Da Alleinerziehende häufig negative Erfahrungen im Bewerbungsprozess machen, suchen sie überall nach den neuesten Ausschreibungen. Aushänge in Schulen oder Kindergärten sind zielgruppenorientiert, soweit diese dem zustimmen. Auch Vereine oder Zusammenkünfte für Kinder sind gute Netzwerkveranstaltungen.

Unsere Gesellschaft wird immer älter. Somit werden auch die Bewerber für eine freie Stelle älter. Häufig werden jüngere Bewerber einem älteren Bewerber bevorzugt. Dabei bringt ein älterer Mitarbeiter viele Erfahrungswerte, einen anderen Blickwinkel und häufig mehr Gelassenheit mit sich. Auch die Einarbeitungszeit kann sich bei einem älteren Mitarbeiter verkürzen. Zudem weisen ältere Mitarbeiter eine deutlich geringere Fluktuation auf, als die jüngere Konkurrenz.

Ein gut gemischtes Team, das alle Altersklassen vertritt, kann eine Chance für jedes Unternehmen sein. Die jüngeren geben Hilfestellung, wenn es beispielsweise um Digitalisierung geht und die Älteren geben Fachwissen an die kommende Generation weiter. Natürlich muss die Zusammenarbeit von Akzeptanz und Toleranz geprägt sein, sodass ein Synergieeffekt entstehen kann. Dazu muss eine verständnisvolle Kommunikation und Unterstützung seitens der Führungsebene stattfinden.

Wo finde ich ältere Bewerber?

Häufig suchen ältere Bewerber Stellenanzeigen in der regionalen Zeitung. Wenn also gezielt die Zielgruppe Ü50 angesprochen werden soll, lohnt sich eine Ausschreibung in der regionalen Tageszeitung. Arbeitslose ältere Bewerber sind bei der zuständigen Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter registriert. Fragen Sie bei Ihrem zuständigen Berater des Arbeitgeberservice nach, um ihre vakanten Stellenausschreibungen zu platzieren.

Lohnen können sich auch Aushänge, wenn z.B. in Innenstadtnähe eine Fachkraft gesucht wird. Online gibt es bereits erste Suchmaschinen oder Datenbanken die sich auf ältere Bewerber fokussiert haben.

Der SES-Senior Experten Service hat sich auf kleine und mittlere Unternehmen spezialisiert. Er stellt zwischen Unternehmen und bereits im Ruhestand befindlichen Fachkräften einen Kontakt her. So werden für einen festen Zeitraum, Projekte oder auch Auszubildende begleitet.

Unternehmen können Flüchtlinge, nach Absprache des Aufenthaltsstaus, für ein Praktikum, eine Ausbildung oder ein Arbeitsverhältnis beschäftigen. Es gibt viele Anlaufstellen, die Unternehmen bei der Beschäftigung von Flüchtlingen unterstützen und beraten.

Wo spreche ich gezielt Flüchtlinge an?

Um Flüchtlinge anzusprechen empfiehlt es sich, Stellenausschreibungen auf mehreren Sprachen zu entwerfen. Oftmals können Flüchtlinge sich zwar gut auf Deutsch verständigen, lesen hingegen fällt ihnen schwer. Wenn die Stellenausschreibung in der Muttersprache ist, ziehen Sie die Aufmerksamkeit in jedem Fall auf Ihr Unternehmen. Sie verdeutlichen damit auch Ihr Interesse an einer Zusammenarbeit im interkulturellen Kontext. Die Kooperation mit Bildungswerken kann hilfreich sein, da dort häufig Integrations- oder berufsvorbereitende Kurse stattfinden.

Weitere Informationen bieten die folgenden Seiten:

Unternehmen können sich die Lohnkosten von Mitarbeitern, die zuvor arbeitsuchend oder arbeitslos waren, fördern lassen. Dies kann für alle Beteiligten einen Gewinn darstellen. Die Unternehmen gewinnen Mitarbeiter, die sich häufig auch längerfristig an den Betrieb binden. Die neuen Mitarbeiter kommen in Beschäftigung und verbessern ihr Einkommen. Arbeitsagentur und Kommunen senken ihre Sozialausgaben. Die Lohnkostenzuschüsse unterscheiden sich nach der Länge der Arbeitslosigkeit. Als Arbeitgeber sollte man sich bewusst sein, dass mit zunehmender Länge der Arbeitslosigkeit der Betreuungsaufwand nach der Einstellung wachsen kann.

In der heutigen Zeit sind Menschen mit Behinderung hervorragend ausgebildet. Allerdings ist der Anteil arbeitsloser Fachkräfte bei Menschen mit Behinderungen höher als bei nichtbehinderten Personen.Viele Unternehmen gehen leider immer noch davon aus, dass eine Behinderung auch geringere Leistungsfähigkeit bedeutet. Dies ist jedoch meist nicht der Fall. Es gibt eine Vielzahl an verfügbaren Unterstützungsmaßnahmen, um Einschränkungen auszugleichen. Somit können Menschen mit Behinderung in dem täglichen Arbeitspensum genauso mithalten wie nichtbehinderte Menschen.

Die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung ist ein klarer Wettbewerbsvorteil in Ihrem Rekrutierungsprozess. Sie haben eine größere Zielgruppe an potenziellen Bewerbern, Ihr Unternehmen profitiert von Vielfältigkeit, die Arbeitsplatzgestaltung ist durch Ergonomie oder Barrierefreiheit gesteigert und Ihr Unternehmensimage wird deutlich angehoben.

Wie erreiche ich Menschen mit Behinderung?

Prinzipiell erreicht man über gängige Stellenbörsen auch behinderte Menschen. Es gibt zusätzlich aber auch Formate die sich auf behinderte Menschen spezialisiert haben. Regional gibt es Integrationsfachdienste die Sie kontaktieren können. Aber auch diverse Onlineplattformen können Ihnen behilflich sein.


Wer kann mich zum Thema beraten?

Seit dem Jahr 2022 stehen Unternehmen die neu etablierten Einheitlichen Ansprechpartner (EAA) zur Verfügung. Dieser kostenfreie Service des Landesverwaltungsamtes bündelt alle relevanten Informationen für Arbeitgeber, die Menschen mit Behinderung einstellen wollen. Die neuen Beratungsstellen arbeiten eng mit den zuständigen Behörden und Sozialversicherungen zusammen, um eine umfassende Beratung und Unterstützung anzubieten. Ziel ist, die Unternehmen dabei zu unterstützen, diese Arbeitsplätze langfristig sichern zu können und langjährige qualifizierte Rehabilitanden für das Unternehmen zu erhalten.

Die EAA beraten unternehmensorientiert zu allen Fragen rund um Ausbildung, Einstellung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung und Gleichgestellten. Weitere Informationen erhalten Sie in diesem Info-Flyer der EAA. Ansprechpartner finden Sie auch auf der Seite des Landesverwaltungsamtes Thüringen oder unter www.bih.de/einheitliche-ansprechstellen.

Strafgefangene haben es schwer nach beendetem Vollzug einen Arbeitsplatz zu finden. Oftmals sind die Lebensläufe nicht geradlinig, der Vollzug ist ein Hindernis und die Berufsausbildung vielleicht nicht abgeschlossen. Genau diese Punkte können dazu beitragen, mit der Einstellung eines ehemaligen Strafgefangen eine langfristige Fachkraft für Ihr Unternehmen zu gewinnen. Wenn Sie als Unternehmen offen für Quereinsteiger sind, bei der Sozialisation unterstützen und die Unternehmenskultur dazu passt, kann daraus eine langjährige gute Zusammenarbeit entstehen.

Weiterlesen

Studienabbrecher sind der perfekte Personenkreis für eine duale Ausbildung oder ein duales Studium. Die Gründe für einen Abbruch können vielfältig sein. Ihr Unternehmen sollte jedoch offen sein für Lebensläufe, die nicht linear verlaufen. Ergreifen Sie als Unternehmen die Chance eine Fachkraft auszubilden und zu gewinnen, die Geld verdienen und sie orientieren möchte. Das bietet eine große Chance, als attraktiver Arbeitgeber zu überzeugen und mit einer Individuellen Laufbahnplanung zu punkten.

Wo finde ich Studienabbrecher?

Die einfachste Art die Zielgruppe zu erreichen, ist die Präsenz Ihres Unternehmens an der Hochschule. Nutzen Sie zum Beispiel Veranstaltungen des Hochschul-Career-Centers. Messestände bei Veranstaltungen für Studierende sind perfekte Netzwerk- und Marketingveranstaltungen.

Junge Leute die studieren, verbringen viel Zeit in den Sozialen Medien. Eine Ausschreibung auf den gängigen Kanälen erhöht also die Bewerberanzahl. Auch Ausschreibungen auf digitalen Karriereseiten kann eine günstige Variante der Vermarktung sein, denn Job-Suchmaschinen bieten eine große Reichweite. Nutzten Sie hierfür unbedingt die richtigen Schlüsselwörter, um erfolgreich in den Suchen der Nutzer zu erscheinen.

Ihre eigene Karriereunterseite auf Ihrer Website sollte gut aufgestellt sein. Junge Menschen informieren sich sehr intensiv bevor eine Bewerbung gesendet wird. Betonen Sie Ihre Benefits und geben Sie einen Einblick in Ihre Unternehmenskultur. Nennen Sie Ansprechpartner und die bevorzugte Art der Bewerbung. Im besten Fall kann man sich direkt online, mit wenigen Klicks, bewerben.

Tipp: Ein Blick auf die Unternehmensbewertungen zum Beispiel unter kununu.de kann lohnenswert sein. Angestellte und ehemalige Mitarbeiter haben dort die Möglichkeit Sie als Arbeitgeber zu bewerten. Bewerber bekommen so einen ersten Eindruck von Ihrem Unternehmen.

Jan Scheftlein
Jan Scheftlein
Abteilungsleiter Standortpolitik | Existenzgründung und Unternehmensförderung

Telefon +49 3681 362-210

 E-Mail E-Mail schreiben

Vietnamprojekt Standortpolitik Wirtschaftspolitische Grundpositionen Raumordnung Regionalausschuss Hildburghausen Regionalausschuss Schmalkalden-Meiningen Tourismus Existenzgründerpass Unternehmerfreundliche Verwaltung Fachkräfteakquise Fachkräftebindung Fachkräfte
Antje Hoffmann
Referentin für Unternehmensförderung & Fachkräftesicherung

Telefon +49 3681 362-668

 E-Mail E-Mail schreiben

Vietnamprojekt Förderung unternehmerisches Know-how BAFA-Förderung Beratungsförderung Businessplan Existenzgründung Existenzgründungsberatung Finanzierung Fördermittel Gründerprämie Gründung Gründungszuschuss Unternehmensbetreuung u. Förderung Wirtschaftsjunioren Fördermittel Beratung Fachkräfteakquise Fachkräftebindung IHK FOSA